Bundesliga 2008/2009 - 15. Spieltag - Sa., 29.11.2008 - 15:30 Uhr
0:2
HZ - 0 : 0

Die alte Leier

Tauchte wie die restliche Mannschaft erst in der zweiten Hälfte auf: 
<br>Luca Toni

Tauchte wie die restliche Mannschaft erst in der zweiten Hälfte auf:
Luca Toni

Tauchte wie die restliche Mannschaft erst in der zweiten Hälfte auf:
Luca Toni

Auf der Jagd nach Emporkömmling Hoffenheim stach Meister Bayern die jungen Wilden aus Leverkusen abermals aus. Das Duell zwischen dem Tabellenzweiten und dem Dritten verdiente sich das Etikett „Spitzenspiel“ höchstens in der zweiten Halbzeit und das auch nur wegen der dann starken Leistung der Münchner.

Dabei waren beide Titelanwärter zumindest in der Offensive bestens aufgestellt: Die angeschlagenen Bayern-Stars Ribery (Sprunggelenk) und Toni (Schulter) waren genauso mit von der Partie wie auf der Gegenseite der an Grippe erkrankte Kießling. Einzig in der Münchner Defensive fehlten mit Abwehrchef Demichelis (Wade) und Kapitän van Bommel (Grippe) zwei Stammspieler. Trotzdem zündete in der ersten Halbzeit nur Leverkusens Angriffsturbo und das auch gerade einmal für wenige Minuten, als Helmes, dessen Schuss Rensing mit den Fingerspitzen über den Querbalken lenkte (13.), und Henrique mit einem Kopfball an die Latte (16.) die Führung knapp verpassten. Ansonsten erstarrten beide Mannschaften in Respekt voreinander und neutralisierten sich auf einem nicht Spitzenspiel-würdigen Niveau. Bayer wollte sich von den Bayern vor allem nicht auskontern lassen, während den Gästen wiederum die Durchschlagskraft in der Offensive fehlte. Lediglich drei Angriffe schloss der Titelverteidiger mit einem Torschuss ab, darunter zwei Schweinsteiger-Versuche (21., 45.), die Bundestorhüter Adler glänzend parierte. Zudem blieb den Gästen ein Elfmeter verwehrt, nachdem Manuel Friedrich Toni am Trikot gehalten hatte (43.).

Vom Wiederanpfiff weg übernahmen die Bayern dann plötzlich das Spielkommando, auch wenn zunächst die letzte Präzision im Angriff noch fehlte, um an die starken Leistungen der vergangenen Tage gegen Bukarest (3:0) und Cottbus (4:1) anzuknüpfen. Jedoch nickte Toni eine der wenigen ankommenden Flanken, geschlagen von Zé Roberto, auch prompt zur Führung ein (59.). Der befürchtete Sturmlauf Leverkusens blieb danach aus, denn für die Werkskicker gab es kein Vorbeikommen an der souveränen FCB-Abwehr, obwohl sich deren Chef Lucio zweimal am Knie verletzte (54., 64.) und angeschlagen weitermachte. Die größte Bayer-Chance zum Ausgleich vergab Castro, der in Höhe des Elfmeterpunkts frei zum Abschluss kam, jedoch den Ball über den Querbalken jagte (80.). Angemessen wäre der Treffer nicht gewesen, da der FC Bayern nach der Führung auch nach vorne auf Hochtouren kam. Borowski, dessen Kopfball unmittelbar nach seiner Einwechslung knapp am Lattenkreuz vorbei flog (75.), Ribery, der zwar drei Gegenspieler vernaschte, aber an Adler scheiterte (77.), und Klose mit einem Kopfball übers Tor (79.) hätten schon für die Vorentscheidung sorgen können, die der deutsche Nationalstürmer acht Minuten vor Abpfiff dann aber nachholte. Ribery spielte Klose frei, an dessen Flachschuss von der Strafraumgrenze Adler nicht mehr heran kam. Barnetta (87.) und Helmes (89.) ließen noch Chancen für einen Ehrentreffer aus, der insgesamt auch verdient gewesen wäre. Daneben stimmte die Werkself einmal wieder die alte Leier an: Eine Niederlage gegen ein effektives und zum Schluss erneut bärenstarkes Bayern München warf die junge Bayer-Garde in einem womöglich vorentscheidenden Moment der Saison zurück, zumindest jedenfalls im Kampf um die Herbstmeisterschaft.

Senthuran Sivananda

Ich kannte die Monarchin. Sie war mir auf einem Empfang in Hamburg einmal kurz vorgestellt worden. Da stellte ich fest: Die First Lady versteht etwas vom Fußball. Sie wusste über mich, den HSV und Herberger Bescheid…

— Uwe Seeler in seinen Memoiren ,,Danke, Fußball!" (2003) über das WM-Finale 1966 in Wembley und Queen Elizabeth II.