Bundesliga 2008/2009 - 16. Spieltag - Fr., 05.12.2008 - 20:30 Uhr
2:1
HZ - 0 : 0

Gegenwart schlägt Zukunft

Machte sein bislang bestes Saisonspiel: Lucio

Machte sein bislang bestes Saisonspiel: Lucio

Machte sein bislang bestes Saisonspiel: Lucio

Erst in der letzten Minute der Nachspielzeit gelang dem FC Bayern der verdiente Siegtreffer gegen die TSG Hoffenheim. Im Gegensatz zur vorherigen Auswärtsauftritten bei den Spitzenklubs schlug sich der Newcomer diesmal mehr als ordentlich, brachte den Meister zwischenzeitlich sogar an den Rand einer Niederlage.

Das Spitzenspiel hielt in der ersten Halbzeit zumindest in Sachen Abwehrarbeit, Aggressivität und Tempo das ein, was es versprach. Vor allem die Hoffenheimer störten den Gegner schon früh bei Ballbesitz, bewegten sich dabei aber oft an der Grenze zum Legalen. Bayerns Abwehrchef Lucio und sein Gegenüber Compper verdienten sich in dieser Phase Bestnoten. Im Spiel nach vorne blieben dagegen beide Titelkandidaten noch etwas unter ihren Möglichkeiten, leisteten sich zu viele unnötige Ballverluste und Fehlpässe, und ließen dafür zu selten ihr spielerisches Potenzial aufblitzen. Den besten Angriff vor der Pause führte die Bayern-Offensive auf: Zé Roberto verlängerte Lahms lange Hereingabe auf Toni, der freistehend nur das Außennetz traf (12.). Auf der Gegenseite übersah Ba den besser postierten Ibisevic (7.). Jedoch machte es der Topscorer eine knappe halbe Stunde später auch nicht besser, als er eine gute Konterchance mit einem zu schwachen Abschluss liegen ließ. Die größte Einschussgelegenheit der ersten Halbzeit war allerdings einem Torhüterfehler zu verdanken: Bayerns Rensing faustete an Eduardos Freistoßflanke vorbei, der Meister besaß dann ordentlich Schwein, weil Jungnationalspieler Compper den Ball im Nachsetzen nicht richtig traf (15.).

In der zweiten Halbzeit nahm die Partie auch im spielerischen Bereich an Fahrt auf. Gerade einmal vier Minuten nach dem Wiederanpfiff erzielte Ibisevic sein 18. Saisontor und brachte damit den Gast in Führung. Dabei schubste der Bosnier, bevor er Weis´ Zuspiel erfolgreich verwandelte, seinen Gegenspieler Oddo unfair um. Die Bayern drohten daraufhin die Nerven zu verlieren – Torhüter Rensing lenkte Eduardos Distanzversuch gerade so eben mit seinen Fingerspitzen ins Toraus und sah anschließend nach einem Scharmützel mit Hoffenheims Angreifern Ibisevic und Obasi die Gelbe Karte (54.) –, ehe Philipp Lahm mit einer grandiosen Einzelaktion seine Münchner wieder ins Rennen warf. Einen Sololauf schloss er mit einem von Hoffenheims Abwehrchef Compper noch entscheidend abgefälschten Schuss erfolgreich ab (60.). Der Titelverteidiger griff daraufhin nach dem Sieg, derweil sich die TSG etwas in die Defensive zurückfallen ließ. Zwar scheiterte der eingewechselte Salihovic erst im letzten Moment an Rensing (87.), aber die Mehrzahl der Chancen besaßen Luca Toni (68., 69., 73., 75., 88.) , Miroslav Klose (72., 75., 81.) und ihre Mitstreiter. Als das Spitzenspiel schon mit dem für die TSG etwas glücklichen Punktgewinn zu Ende gehen schien, spitzelte Ibertsberger den Ball im Zweikampf gegen Klose unglücklich zu Toni, der freistehend wenig Mühe hatte, erfolgreich einzuschieben. 1899-Keeper Haas war noch mit den Händen am Ball dran, konnte ihn allerdings nicht mehr entscheidend ablenken. Trotz der Niederlage untermauerte der SAP-Verein seine Ambitionen für die nähere und weitere Zukunft und fand in dem letztlich doch druckvolleren Gewinner aus München seinen ärgsten Konkurrenten im diesjährigen Meisterschaftskampf.

Senthuran Sivananda

Wir hatten noch nie eins. Olli Kahn hat immer in Ligen gespielt, mit denen ich nix zu tun hatte.

— Jürgen Klopp, Trainer BVB, auf die Frage nach seinem Verhältnis zu Oliver Kahn.