Bundesliga 2008/2009 - 17. Spieltag - Sa., 13.12.2008 - 15:30 Uhr
2:1
HZ - 1 : 1

Sieg gegen den Frust

Bester Mann auf dem Platz:
<br>Mesut Özil

Bester Mann auf dem Platz:
Mesut Özil

Bester Mann auf dem Platz:
Mesut Özil

Da die Bremer Hinrunde schon vor der Partie vermurkst gewesen war, ging es im letzten Heimspiel nur noch um Schadensbegrenzung. Diese immerhin gelang den Werderanern, weil sie erstens ihre oft vermisste Moral wieder fanden und zweitens der VfL Wolfsburg auswärts erneut nicht richtig ernst zu nehmen war.

Thomas Schaaf veränderte seine Mannschaft nur auf einer Position und sorgte trotzdem für eine große Überraschung, weil er weder Naldo noch Kapitän Baumann zurück in die Startelf rotierte und statt dessen das siegreiche Champions-League-Rumpfteam so gut wie unverändert ließ. Nicht etwa Hunt, sondern Neuzugang Husejinovic ersetzte daher den rotgesperrten Pizarro. In einer insgesamt faden ersten Halbzeit sorgten für die erste Duftmarke die Gäste aus Wolfsburg, die gleich mit ihrer ersten Torchance in Führung gingen, indem Gentner - wie so viele vor ihm in dieser Saison – Werders unsortierte Abwehr nach einer Ecke übertölpelte (3.). Der Treffer aber machte nicht sehr viel aus, jedenfalls nicht den Hanseaten, die nun unwidersprochen das Kommando übernahmen und immerhin die zweite von zwei Gelegenheiten zum 1:1-Ausgleich verwerteten: Özil, der in Abwesenheit des gesperrten Diego sichtlich erblühte, flankte einen Freistoß in den Strafraum, wo Mertesacker hochstieg und ebenso unbedrängt einnetzen konnte (27.). Von Wolfsburg fehlte seit seinem Treffer jede Spur, so dass die Heimelf trotz vieler eigener Probleme in der Abstimmung bereits als überlegene Elf in die Halbzeit ging. An ein rauschendes Fußballfest hatten die Bremer Fans ohnehin nicht geglaubt.

Auch der zweite Abschnitt wurde kein Leckerbissen mehr. Eher als die Hanseaten, die statt zu spielen diesmal vorrangig kämpften und rannten, gab dabei der VfL Wolfsburg Rätsel auf. Wie gelähmt standen die Gäste fast nur in der eigenen Hälfte und warteten auf Dinge, die sich von allein nicht ergaben. Um die Niedersachsen doch noch etwas zu kitzeln, musste Werder erst in Führung gehen. Wieder war es Özil, der über die linke Seite bis zur Grundlinie vorstieß. Von dort wollte der 20-Jährige eigentlich zurück auf Rosenberg legen. Wer seinen Ball aber erreichte, war Wolfsburgs Kapitän Josue, der so unglücklich klärte, dass die Kugel unvorhersehbar für Diego Benaglio im eigenen Tor einschlug (63.). Jetzt also gaben die Gäste noch einmal Gas und kamen tatsächlich auch noch zu ihren Torchancen zwei, drei und vier, von denen Dejagah die beste vergab, als er aus dem Hinterhalt in eine Flanke lief und hauchdünn vorbeischoss (89.). Auch Werder hatte zu dieser Zeit aber schon weitere Chancen nicht verwertet (73./82.) und gewann auch sonst am Ende verdient, da es mit harter Arbeit diesmal weit mehr aus sich machte als die chronisch auswärtsschwachen Wölfe. Trotz so unterschiedlicher Hinrunden schob sich die Schaaf-Elf in der Tabelle damit sogar noch vorbei.

Maik Großmann

Joshua Kimmich ist ein vorbildlicher Sportsmann. Aber anscheinend gilt das nur dann, wenn er das sagt, was alle hören wollen.

— André Schubert, Trainer des FC Ingolstadt, zur Debatte um den nicht geimpften Bayern-Star Joshua Kimmich.