Bundesliga 2008/2009 - 19. Spieltag - So., 08.02.2009 - 17:00 Uhr
3:1
HZ - 1 : 1

Vorlage verwandelt

Stach kurz vor Schluss entscheidend zu: Miroslav Klose

Stach kurz vor Schluss entscheidend zu: Miroslav Klose

Stach kurz vor Schluss entscheidend zu: Miroslav Klose

Es war der Spieltag des FC Bayern: Nicht nur, dass all ihre Meisterschaftskonkurrenten patzten, sondern der Titelverteidiger gewann trotz dutzender vergebener Großchancen auch sein eigenes Heimspiel gegen Borussia Dortmund.

Beide Mannschaften waren noch nicht im Spiel angekommen, da gingen die Dortmunder schon in Führung: Ausgerechnet Abwehrchef Demichelis rutschte an Hajnals 60-Meter-Pass vorbei, so dass Valdez, der vor dem Spiel Klopp-Zögling Zidan aus der Startelf verdrängt hatte, frei durch war und mühelos in die Maschen einschieben durfte (2.). Die Bayern zeigten sich davon allerdings keineswegs beeindruckt, genauso wenig wie die Borussen nur noch ihre Führung über die Zeit retten wollten. Jedoch konnten die hinten kompakt stehenden Dortmunder gegen die immer stärker werdenden Münchner kaum für Entlastung sorgen. 22 Minuten hielten sie dem bajuwarischen Angriffsdruck stand, unter anderem parierte BVB-Goalie Weidenfeller zweimal glänzend gegen Klose (17., 20.) und es strich ein Toni-Kopfball über die Latte (22.), ehe doch der Ausgleich fiel. Nachdem Weidenfeller einen Ribery-Schuss nach vorne abklatschen ließ, statt ihn ins Toraus zu lenken, staubte Zé Roberto aus einer Abseitsposition erfolgreich ab (24.). Dortmunds Schlussmann machte seinen Schnitzer aber anschließend wieder gut, indem er seine Mannschaft durch gewonnene Eins-zu-eins-Duelle gegen Klose (27.) und Zé Roberto (43.) vor dem sich anbahnenden Rückstand bewahrte. Denn die Bayern schnürten die Borussia teilweise in deren eigene Spielhälfte ein.

Nach dem Seitenwechsel ernteten die Westfalen nicht nur Aufmerksamkeit, weil sie Lee – kam erst mit einer Minute Verspätung aufs Spielfeld – in der Kabine vergessen hatten, sondern boten den Hausherren auch sportlich wieder Paroli. Sahin, der den verletzten Tinga ersetzte und dessen Schuss Rensing abwehrte (50.), und Kringe, der aus wenigen Metern freistehend am Tor vorbei köpfte (62.), hätten für die Gäste-Führung sorgen können. Verdient wäre die aber nicht gewesen, denn zwar rollte die Bayern-Lokomotive nicht mehr mit dem ICE-Tempo aus der ersten Halbzeit, dennoch besaßen die Gastgeber eigentlich genügend Torchancen für einen Sieg. Dem entscheidenden Treffer standen sich lange Zeit entweder die Bayern selbst mit zu viel Egoismus oder der Gegner im Weg, wie in den Spielminuten 63, 70 und 79, als Weidenfeller erfolgreich gegen Ribery und Klose (zweimal) parierte. In anderen Momenten war es einfach nur Pech, dass die Schüsse nicht rein gingen, wie bei den Versuchen von Toni (53.) und Klose (66.). Erst drei Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit gelang Miroslav Klose der befreiende Treffer, nachdem BVB-Innenverteidiger Santana eine van Bommel-Hereingabe unglücklich zum WM-Torschützenkönig verlängert hatte. In der Nachspielzeit legte der Bayern-Angreifer noch ein Tor nach, indem er eine Ribery-Vorlage aus wenigen Metern über die Linie drückte. Mit einer besseren Chancenverwertung hätte der Meister nicht so lange zittern müssen und der verdiente Sieg wäre deutlicher ausgefallen.

Senthuran Sivananda

Wenn man den Rummenigge mit seinem Gegenspieler in eine Telefonzelle sperrt, käme der eine Viertelstunde nicht an den Ball.

— Eine Münchner Zeitung über die Dribbel-Künste von Karl-Heinz Rummenigge.