Bundesliga 2008/2009 - 2. Spieltag - So., 24.08.2008 - 17:00 Uhr
2:2
HZ - 1 : 0

Für jeden etwas dabei

Mit ihm kam der Wolfsburger Aufschwung:
<br>Mahir Saglik

Mit ihm kam der Wolfsburger Aufschwung:
Mahir Saglik

Mit ihm kam der Wolfsburger Aufschwung:
Mahir Saglik

Nach dem 5:3 in der Vorsaison boten sich beide VfL-Teams erneut ein rasantes Duell. Das Magath-Team verschlief den ersten Durchgang komplett und hätte höher zurückliegen können als nur um einen Treffer. Kaum legte Bochum dann nach, riss Wolfsburg das Ruder umso kräftiger herum, holte beide Tore auf und musste sich schließlich über das Unentschieden noch ärgern.

Für den geplanten Satz in die Ligaspitze wählte Felix Magath ein auffallend defensives Mittel und entschied sich für Dejagah als einzigen Stürmer. Von einem Bollwerk allerdings, mit dem der VfL aus der Reserve gelockt werden sollte, konnte gar keine Rede sein. Bochum begann flott und kombinierte recht ungeniert; schon nach sechs Minuten kam Rückkehrer Freier zur ersten guten Chance, als er erst Schäfer vernaschte und Benaglio vom Strafraumeck zu einer Flugeinlage zwang. Freier blieb weiterhin ein belebendes Element, ebenso wie das Spiel nach wie vor an Wolfsburg vorbeilief. Ein erstes Mal überhaupt hatten die Wölfe sich dann gerade hinten raus getraut, als Bochum dies abgebrüht gleich zu einem Kontertor nutzte: Freier legte auf Imhof, dessen langer Pass die Abwehr der Gäste schier auseinander riss. Sestak war als erster in der Gasse und überwand Benaglio zum 1:0 (12.). Der Treffer gab der Partie zusätzlich Würze, wobei die Niedersachsen statt ins Spiel eher in den Kampf investierten und teilweise rüde zur Sache gingen. Mehr als einen Schuss von Paul Freier, den Diego Benaglio ins Toraus klärte (27.), bekam die Heimelf dadurch nicht mehr zustande. Noch weniger aber gelang dem VfL Wolfsburg, der faktisch ohne echte Torchance in die Halbzeitpause ging.

Gleich nach Wiederbeginn wurde das anders. Zunächst drückte wieder der VfL Bochum und kam noch prompter als im ersten Abschnitt auch glatt zum nächsten Tor. Dass Dabrowski beim Zuspiel von Azaouagh im Abseits stand, bekam das Schirigespann gar nicht mit – der Kopfballtreffer zählte (50.). Allerdings: An dieser Stelle zeigten die Niedersachsen Reife. Anstatt mit dem Gegentor zu hadern, wachte die Werkself nun auf und platzte noch in den Jubel hinein mit dem 2:1-Anschlusstreffer durch Costa, der sich aus kurzer Distanz von einem Bochumer anschießen ließ (52.). Damit war der Hebel nun umgelegt. Die Heimmannschaft wurde nervös und Wolfsburg im gleichen Maße ballsicherer. Fast nur noch in eine Richtung lief der Ball, bis dem eingewechselten Saglik, der das Sturmspiel der Gäste erheblich belebte, mit einem starken Linksschuss tatsächlich der 2:2-Ausgleich gelang (69.). Zufrieden war die Magath-Elf damit noch nicht und musste es auch noch nicht sein, weil Bochum nun überhaupt nicht mehr bei sich war. Allein Saglik konnte das Spiel so glatt noch komplett umbiegen, als erst Fuchs seinen Schuss noch von der Linie kratzte (74.) und er dann auch noch ohne Bedrängnis aus fünf Metern neben das Tor köpfen durfte (79.). Bochum war gut beraten, zur Entlastung zumindest zu kontern und kam so selbst noch zu zwei Siegmöglichkeiten: Erst köpfte Mavraj vorbei (85.), dann wurde Sinans schönes Tor wegen einer Abseitsposition annulliert (89.). Eine unvermutet heiße zweite Halbzeit endete somit dann doch mit einem Ergebnis, in dem sich beide Teams irgendwie wieder finden konnten.

Maik Großmann

Ich brauche Spieler, die auf dem Platz die Rute raus holen.

— Matthias Sammer