Bundesliga 2008/2009 - 24. Spieltag - Fr., 13.03.2009 - 20:30 Uhr
4:3
HZ - 2 : 1

Kurzweilig und torreich

Schnürte seinen zweiten Dreierpack in der Bundesliga: Grafite

Schnürte seinen zweiten Dreierpack in der Bundesliga: Grafite

Schnürte seinen zweiten Dreierpack in der Bundesliga: Grafite

In der ersten Partie nach der Beurlaubung von Manager Andreas Müller ging Schalke früh in Front, leistete sich aber im weiteren Verlauf gegen einen immer stärker werdenden VfL einige grobe Abwehrschnitzer und verlor mit 3:4. Für die zuhause weiterhin ungeschlagenen Wolfsburger war es bereits der sechste Sieg in Serie.

Überraschenderweise gehörte die Startphase nicht dem besten Rückrundenteam, sondern den Knappen, die nach einem Warnsignal durch Rakitic (7.) in der neunten Minute erstmals jubeln konnten: Jones bediente mit einem weiten Pass Heiko Westermann, der die Kugel von der rechten Strafraumkante sehenswert ins lange Eck setzte. Die Einheimischen hingegen hatten keine Struktur in ihrem Spiel und wären beinahe mit 0:2 ins Hintertreffen geraten, doch Jones zielte etwas zu ungenau (17.). Mit einem Schuss aus spitzem Winkel, den der für den kranken Neuer zwischen den S04-Pfosten stehende Schober parierte (23.), legte Edin Dzeko dann aber den Hebel um und Wolfsburg drängte auf den Ausgleich. Dieser fiel schneller als erwartet: In der 25. Minute verursachte Krstajic durch ein Foul an Grafite einen Elfmeter, den der Brasilianer selbst zu seinem 15. Saisontor im 15. Einsatz verwandelte. 180 Sekunden später köpfte der freistehende Dzeko eine Ecke von Misimovic über den Kasten. Nach einer guten halben Stunde hatten sich die Schalker wieder gefangen und rückten ebenfalls in die gegnerische Gefahrenzone vor, doch Ivan Rakitic schoss vorbei (34.). Krstajic sorgte mit einem weiteren Missgeschick schließlich dafür, dass die Rutten-Truppe zur Pause mit 1:2 hinten lag. Der Routinier ließ sich auf der linken Abwehrseite von Grafite austanzen und musste zusehen, wie der angespielte Dzeko problemlos einschob (44.).

Der VfL nahm den Schwung mit in den zweiten Abschnitt und verbuchte Chancen durch Grafite (47./59./61.), Gentner (48.) und Dzeko (56.), die aber allesamt vergeben wurden. Die Gäste, bei denen Latza für den angeschlagenen Westermann gekommen war, konnten den Sturmlauf lediglich in der 51. Minute unterbrechen, als Jefferson Farfan mit einem Freistoß an Benaglio scheiterte. Nachdem der nicht zu bändigende Grafite (65.) und Schäfer (68.) weitere Möglichkeiten ausgelassen hatten, schafften die Werkskicker endlich ihren dritten Treffer: Topscorer Misimovic setzte Grafite in Szene, der Mladen Krstajic stehen ließ und aus 14 Metern vollstreckte (74.). Schalke bewies Moral und stellte nur zwei Zeigerumdrehungen darauf durch Mittelfeldakteur Jones den Anschluss her. Die Königsblauen erhöhten weiter das Risiko und gaben den Magath-Schützlingen damit viel Platz zum Kontern, den der eingewechselte Dejagah und der aus abseitsverdächtiger Position einnetzende Grafite zum 4:2 nutzten (84.). Den Schlusspunkt unter das äußerst unterhaltsame Duell, das in Wolfsburg einen verdienten Sieger hatte, setzte in der Nachspielzeit Kevin Kuranyi.

Christian Brackhagen

Wir haben keine Chance, aber die Chance, die wir haben, müssen wir nutzen, damit wir eine Chance haben.

— Francisco Copado