Bundesliga 2008/2009 - 26. Spieltag - Sa., 04.04.2009 - 15:30 Uhr
1:0
HZ - 1 : 0

HSV mit Glück weiter fett im Geschäft

Traf erstmals in der Bundesliga: Jonathan Pitroipa

Traf erstmals in der Bundesliga: Jonathan Pitroipa

Traf erstmals in der Bundesliga: Jonathan Pitroipa

Ein Remis lag zwar bis zum Abpfiff der Partie in der Luft, doch Hoffenheim verstand es nicht, seine zweifelsfrei vorhandenen Möglichkeiten in zumindest einen Treffer umzusetzen. So gewann der HSV durch das erste Bundesligator von Pitroipa und nach einer Abwehrschlacht in den Schlussminuten, in der sich 1899 letztlich vergeblich mühte, etwas glücklich.

Die ersten Vorteile dieses - zumindest auf dem Papier - Spitzenspiels, erarbeiteten sich die Hanseaten, weil das erneut auf mehreren Posten umgestellte 1899-Team anfangs kräftig aneinander vorbei spielte. Vor dem Tor von Hildebrand aber wurde es erst nach elf Minuten wirklich brenzlig. Guerrero hatte eigentlich nur den richtigen Zeitpunkt mitten im 16er der Gäste verpasst, um abzuziehen, so dass Beck klären konnte. In dieser Situation verletzten sich Hildebrand und Guerrero. Während der Schlussmann trotz Fleischwunde, die erst in der Pause genäht wurde, weiterspielte, musste der HSV-Torjäger durch Trochowski ersetzt werden. Nun fand aber auch die TSG ins Angriffsspiel und wäre durch Ba und Sanogo fast in Front gegangen, doch Keeper Rost blieb in beiden Situationen Sieger. Nach diesen flotten 20 Minuten beruhigte sich der Spielbetrieb auf dem Grün auffällig. Kick-and-rush war angesagt, also die weiten Schläge auf die Spitzen auf "gut Glück", die es den Abwehrreihen jedoch leicht machten, den Überblick zu behalten. 28 Minuten waren bereits vergangen, als dann aber doch einer dieser langen Bälle vom flinken Pitroipa aufgenommen und in den Strafraum getrieben wurde. Der Angreifer legte sich die Kugel zwar zu weit vor, doch Janker und Hildebrand irritierten sich gegenseitig, Pitroipa gelangte unverhofft wieder an den Ball und spitzelte ihn zu seinem ersten Saisontor über die Torlinie. Hoffenheim blies daraufhin zwar mächtig zum Angriff, wirkte aber in vorderster Front zu unruhig und brachte die zurückgezogen agierenden Hamburger vor der Pause nicht mehr in Gefahr.

Einen regelrechten Hochstart legten die Kontrahenten zu Beginn des zweiten Durchgangs hin, allerdings ließen Ba (49.) und Pitroipa (51.) ihre Großchancen liegen. Diszipliniert ließ der HSV durch seine geschickte Ballsicherung den Dampf jedoch umgehend wieder aus dem Kessel und die TSG biss sich trotz großer Mühen an der coolen Deckungsstrategie der Hamburger fest. Das Spiel gab über weite Phasen der zweiten Halbzeit somit kaum mehr erwähnenswerte Torszenen zum Besten. Erst in den letzten zehn Minuten (inklusive Nachspielzeit) des zuvor langweiligen Geschehens - 1899 konnte nicht, der HSV wollte nicht - kam wieder Stimmung auf. Über den Kampf drückte die TSG die Hausherren nun immer weiter zurück und holte plötzlich auch einige echte Chancen heraus. Ba und Nilsson scheiterten kurz hintereinander an Rost, Jarolim sah zwischendurch nach seiner zweiten Verwarnung Gelb-Rot und die letzten Möglichkeiten des Hoffenheimer Powerplays blieben durch Salihovic, Obasi und Ba ungenutzt. Mit dem dünnen 1:0-Erfolg durfte sich der HSV am Ende glücklich wähnen, rückte punktgleich hinter Wolfsburg auf Platz zwei und blieb fett im Meisterschaftskampf. Die Rangnick-Elf lief dagegen auch im achten Spiel in Folge vergeblich dem Dreier hinterher und verabschiedete sich endgültig aus dem Kampf um die oberste Spitzenposition.

Ulrich Merk

In München beginnt der Vordere Orient. Da herrschen andere Gesetze.

— Peter Weiand