Bundesliga 2008/2009 - 28. Spieltag - So., 19.04.2009 - 17:00 Uhr
2:1
HZ - 1 : 0

Genehmigte Verschnaufpause

Wenig Aufwand, viel Ertrag: Mladen Petric

Wenig Aufwand, viel Ertrag: Mladen Petric

Wenig Aufwand, viel Ertrag: Mladen Petric

Kräftesparend wie eine Energiesparlampe besiegte der Hamburger SV Hannover 96, auch weil die Niedersachsen, selbst nach dem 1:2-Anschlusstreffer, ihren Gegner zu wenig forderten.

Obwohl nur drei HSV-Profis, der gelbgesperrte Abwehrchef Mathijsen, der grippegeschwächte Aogo und Olic, nach der kräftezehrenden Europapokal-Schlacht gegen Manchester City (1:2) eine Verschnaufpause bekamen, starteten die Hanseaten forsch in die Partie und warfen nach nur 62 Sekunden Hannovers Taktik, erst einmal hinten sicher zu stehen und dann nach vorne Nadelstiche zu versuchen, über den Haufen: Denn Petric´ Direktabnahme einer Boateng-Diagonalflanke schlug neben dem verdutzten Nationaltorhüter Enke im Tor ein. Für weitere 20 Minuten hielt der Titelkandidat die Konzentration und die Schlagzahl hoch, erspielte sich sogar noch eine von Enke vereitelte Trochowski-Großchance (12.) heraus, ehe er sich zurückzog. Allerdings konnte der abstiegsgefährdete Gegner aus Hannover mit der neu gewonnenen Freiheit nur wenig anfangen: Nach zwei Versuchen von Bruggink (13.) und Balitsch (21.) aus etwas größerer Distanz kam Krebs als einziger Hannoveraner in der ersten Halbzeit im Strafraum zum Abschluss, jedoch jagte er den Ball aus wenigen Metern über die Latte (42.). Wenn dagegen die Hausherren das Tempo einmal anzogen, wurde es wieder vor dem Tor gefährlich: Wie zum Beispiel in der 40. Minute, als Mladen Petric das Außennetz traf.

Auch in der zweiten Halbzeit brauchte der Hamburger SV seine Akkus nicht leeren, nicht nur weil 96 in der Abwehr zu schläfrig und im Angriff zu harmlos agierte, sondern auch weil die Hannoveraner Defensive ihrem Nordnachbarn das zweite Tor geradezu vorlegte: Eggimann ließ sich von Guerrero ausspielen, dessen Schuss parierte zwar Enke, aber genau zu Petric, der nur noch den Ball ins leere Tor einschieben musste (52.). Nachdem Trochowski ungestört von der linken Außenbahn einen Schuss abfeuern durfte (58.), versuchte Torhüter Enke seine eingeschlafene Vordermannschaft wachzurütteln, allerdings nur mit mäßigem Erfolg. Zumindest in der Offensive hatten die Niedersachsen danach ihre beste Phase, aber vor allem dank des Schiedsrichters: Erst touchierte Hankes Kopfball den Außenpfosten (68.), wenig später gab Schiedsrichter Schmidt einen fragwürdigen Handelfmeter: Er wollte ein Handspiel gesehen haben, als ein Bruggink-Freistoß Demels Unterarm traf (69.). Der eingewechselte Forssell verwandelte zwar den Strafstoß (70.), aber trotzdem war der HSV bis auf eine Ausnahme, einen von Rost parierten Stajner-Schuss (75.), weiterhin einem weiteren Treffer näher als der Gast dem Ausgleich. Dem Hausherrn blieb sogar ein reguläres Tor durch Pitroipa wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung zu Unrecht verwehrt (80.). Am Ende fiel der Sieg der Gastgeber noch zu niedrig aus, das was der Jol-Elf an Kraft fehlte, machte sie zumeist durch Kombinationssicherheit wieder wett.

Senthuran Sivananda

Die Stimmung ist eigentlich wie vor dem Spiel. Mit dem kleinen Unterschied, dass wir aus dieser äußerst geringen Minimalchance, minimaler geht's gar nicht mehr, eine etwas kleinere gemacht haben, die größer geworden ist.

— Peter Neururer, Trainer von Kickers Offenbach.