Bundesliga 2008/2009 - 28. Spieltag - Sa., 18.04.2009 - 15:30 Uhr
2:1
HZ - 1 : 0

Der VfL-Motor hatte wieder Grafite getankt

Erzielte seine Saisontore 21 und 22: Grafite

Erzielte seine Saisontore 21 und 22: Grafite

Erzielte seine Saisontore 21 und 22: Grafite

Die junge Bayer-Elf musste dem Liga-Leader am Ende die Punkte überlassen, weil sich das Angriffsduo Helmes/Kießling am starken VfL-Abwehrverbund um Organisator Barzagli aufrieb und dieser den zeitweise heftigen Druck aus dem Mittelfeld der Leverkusener Werkself elegant auffing. Zudem hatte das Magath-Team noch den treffsicheren Grafite in ihren Reihen.

Zuerst schien Wolfsburg seinen Gegner in Grund und Boden spielen zu wollen. Bayer war nur damit beschäftigt, die Löcher zuzurennen und abzublocken, um Allerschlimmstes zu verhindern. Immerhin reduzierte die Labbadia-Truppe den Druck der Hausherren soweit, dass nur Grafite in der 10. Minute zu einer Großchance kam, diese jedoch hektisch vergab. Seine echte Spielstärke aber hielt Leverkusen nicht sehr lange zurück, denn plötzlich brachten schnelle Spielzüge über den auffälligen Renato Augusto die Wolfsburger Hintermannschaft kurzzeitig ins Wanken, doch Barzagli und Schäfer retteten in der 11. und 12. Minute in letzter Not. Etwas über zehn Minuten lang war dann Ruhe im Karton, da sich beide Mannschaften im Aufbauspiel regelmäßig verzettelten. Als sich Grafite im Zweikampf gegen Friedrich im linken 16er-Bereich jedoch geschickt als "Ausgehebelter" ins Grün warf, hatte er Dr. Drees "überzeugt", denn der Schiedsrichter zeigte überraschend auf den Elfmeterpunkt. Der Toresammler ließ Keeper Adler keine Chance und lochte zum 1:0 ein (23.). Dieser Treffer warf Bayer nicht nur ergebnistechnisch, sondern auch spielerisch zurück. Wolfsburg beherrschte den Rest der ersten Halbzeit deutlich, versäumte es allerdings nachzulegen. Immerhin hätten Grafite, Dzeko und Misimovic noch vor der Pause den Vorsprung ausbauen müssen, doch vor allem Adler zeigte sich auf der Linie als Könner. Glück hatte der Keeper jedoch, als er beim Herauslaufen gegen Grafite zu spät kam, den Torjäger umrammte und nicht einmal Gelb dafür sah. Die Pausenführung für den VfL war zwar etwas erschummelt, jedoch gleichfalls hoch verdient.

Bayer meldete sich nach dem Wechsel in der 48. Minute mit einem Lattenknaller von Rolfes zurück. Von den Gastgebern war nun gar nichts mehr zu sehen, es spielte nur noch der Gast Sinnvolles zusammen. Das 1:1 in der 54. Minute erschien demzufolge geradezu wie eine Selbstverständlichkeit: Über Rolfes und Kießling war der Ball von der linken Strafraumgrenze parallel zur 16er-Linie bei Kroos gelandet, der mit der Fußspitze ins rechte Eck traf. Leverkusen gab auch danach weiter den Ton an, holte allerdings nicht mehr als ein Chancenplus heraus. Während für den VfL nur Grafite einmal dem 2:1 nahe kam, hatten bei den Gästen zweimal Helmes und einmal Kadlec diesen Treffer auf dem Fuß. Mit einer weiteren Möglichkeit für Grafite (75.), aber meldete sich Wolfsburg wieder an. Der nunmehr offene Schlagabtausch machte die Partie in der Schlussviertelstunde zu einem spannenden Event, bei dem der Spitzenreiter am Ende dank Grafite doch die Nase vorn haben sollte. Ein Zuckerpass von Misimovic auf den steil durchbrechenden Brasilianer leitete das 2:1 für den VfL ein. Grafite behielt allein vor dem herauseilenden Adler den Durchblick und versenkte die Kugel rechts neben den Pfosten (85.). Als Dr. Drees in der Nachspielzeit dann auch noch ein Handspiel von Simunek übersah, hatte die VW-Elf den zehnten Sieg in Folge im Sack.

Ulrich Merk

Wenn du dem Frantisek Straka sagst: Friss den Gegner auf, dann schluckt der Knoblauch und frisst ihn auf.

— Uwe Reinders, Trainer von Hansa Rostock.