Erst Hannover, dann der FC

Erzielte seine ersten beiden Tore im 96-Trikot: Leon Andreasen

Bestimmten im ersten Abschnitt die Platzherren das Geschehen, machte nach dem Seitenwechsel vornehmlich Köln die Musik. Das bessere Ende hatten die 96er für sich, die durch den 2:1-Sieg zum mit 32 Punkten ausgestatteten Daum-Team aufschlossen.

In einer ausgeglichenen Anfangsphase kam der FC, bei dem Linksverteidiger Pierre Womé nach fast fünfmonatiger Verletzungspause sein Comeback feierte, zweimal in die Nähe der Führung. Doch Petit, dessen Distanzfreistoß knapp über das Gehäuse rauschte (5.), und der schlenzende Brosinski (13.) würzten ihre Schüsse nicht mit der nötigen Präzision. Hannover wollte da nicht zurückstehen, wurde zunehmend dominanter und schaffte in der 19. Minute das wunderschöne 1:0: Schulz setzte mit einem langen Pass Winterneuzugang Leon Andreasen in Szene, der die Kugel volley und mit der Innenseite zu seinem ersten Tor für die Roten im linken Winkel unterbrachte. Die Gäste waren nun völlig hilflos und mussten nach einer Kopfballchance durch Stajner (24., Mondragon hielt) auch noch den zweiten Gegentreffer hinnehmen. Arnold Bruggink schickte Andreasen auf die Reise, der erneut cool blieb und aus 14 Metern einnetzte (32.). Weil Köln in der ersten Halbzeit nur drei Torschüsse abgab, war das 2:0-Pausenresultat absolut verdient.

Die Geißböcke kehrten aber mit einem anderen Gesicht auf den Rasen zurück und stellten bereits in der 47. Minute in Person ihres Kapitäns Milivoje Novakovic, der eine Flanke des für Brosinski eingewechselten Vucicevic einköpfte, den Anschluss her. 96 antwortete zwar umgehend mit einem von Mondragon parierten Distanzversuch Andreasens (48.), geriet anschließend allerdings in arge Bedrängnis. Einen großen Anteil an dieser Entwicklung hatte Assistgeber Nemanja Vucicevic, der dem Spiel des Aufsteigers viele Impulse gab und beinahe das 2:2 markiert hätte – der Flugkopfball des Serben flog jedoch genauso hauchdünn am Kasten vorbei (52.) wie sein 22-Meter-Schuss (65.). Zwischenzeitlich scheiterte zudem Sanou an Nationalkeeper Enke, der die Kugel gerade noch an den Pfosten lenkte (62.). Die Schlussoffensive der Kölner blieb dann aber überraschenderweise aus, so dass sie zum vierten Mal in Serie verloren und die Hecking-Schützlinge trotz ihres Leistungsabfalls als strahlende Gewinner dastanden.

Christian Brackhagen