Bundesliga 2008/2009 - 32. Spieltag - Di., 12.05.2009 - 20:00 Uhr
2:3
HZ - 2 : 2

Der Zweiten Liga ganz nah

Machte die Wende perfekt: Hanno Balitsch

Machte die Wende perfekt: Hanno Balitsch

Machte die Wende perfekt: Hanno Balitsch

Anders als die so gut wie gesicherten Hannoveraner musste der KSC unbedingt gewinnen, um noch eine realistische Chance auf den Klassenerhalt zu haben. Der Tabellenletzte ging auch mit 2:0 in Front, doch dann wurden die 96er stärker und feierten schließlich einen 3:2-Erfolg.

Bei strömendem Regen begann Karlsruhe sehr engagiert und angriffslustig und setzte sich bereits in der elften Minute ab: Pintos Kopfballabwehr nach einer Görlitz-Hereingabe aus dem rechten Halbfeld landete bei Alexander Iashvili, der aus 14 Metern sein zweites Saisontor markierte. Die immer noch stark ersatzgeschwächten Gäste, denen unter anderem Andreasen und Hanke fehlten, ließen ihrem Kontrahenten viel zu viel Platz und blieben auch im Spiel nach vorne eine Menge schuldig. Wenig überraschend erhöhte das Becker-Team nach einer Gelegenheit durch Iashvili, der etwas zu hoch zielte (24.), auf 2:0. Kennedy erkämpfte an der Eckfahne den Ball und setzte Eichner in Szene, dessen Rückpass Lars Stindl zu einem abgefälschten 15-Meter-Schuss nutzte (32.). Hannovers Trainer Hecking wechselte daraufhin den indisponierten Schlaudraff aus und schickte Bundesligadebütant Herrmann ins Rennen (35.). Prompt steigerten sich die Roten und schafften in Minute 42 den Anschlusstreffer durch einen eigentlich harmlosen Distanzschuss Sergio Pintos, den Miller aber ins Netz rutschen ließ. Der KSC wirkte nun verunsichert und musste 180 Sekunden später auch noch das 2:2 hinnehmen, für das der freistehende Forssell auf Flanke von Krzynowek sorgte.

In der Kabine schöpften die Einheimischen neuen Mut und begaben sich mit Wiederanpfiff in die gegnerische Hälfte. Dabei sprang zunächst allerdings lediglich ein von Enke parierter Versuch durch Freis heraus (52.), denn die 96er waren gut organisiert und hielten die Kugel geschickt von ihrem Kasten fern. Zudem unternahmen sie einige Vorstöße, von denen einer erfolgreich abgeschlossen wurde: Hanno Balitsch spielte in lehrbuchhafter Weise Doppelpässe mit Pinto und Bruggink und ließ Miller aus 14 Metern keine Abwehrchance – damit war das Ergebnis gedreht (64.). Karlsruhe dachte jedoch nicht daran aufzugeben, sondern stemmte sich mit ganzer Kraft gegen die drohende Niederlage. In der 71. Minute gelang Iashvili nach einer Hereingabe Görlitz’ tatsächlich das 3:3, dem Schiedsrichter Gräfe wegen einer Abseitsposition von Joshua Kennedy aber die Anerkennung verweigerte. Mehr brachte das Schlusslicht nicht zu Stande, so dass die Hannoveraner auch die letzten Zweifel am Ligaverbleib ausräumten.

Christian Brackhagen

Ich bin immer noch am überlegen, welche Sportart meine Mannschaft an diesem Abend ausgeübt hat. Fußball war's mit Sicherheit nicht.

— Franz Beckenbauer nach einer Bayern-Niederlage