Bundesliga 2008/2009 - 32. Spieltag - Di., 12.05.2009 - 20:00 Uhr
3:0
HZ - 1 : 0

Natürlich „Grafeko“

Kalt wie Hundeschnauze:
<br>Edin Dzeko

Kalt wie Hundeschnauze:
Edin Dzeko

Kalt wie Hundeschnauze:
Edin Dzeko

Wieder wartete alles auf einen Wolfsburger Einbruch, doch genau wie nach der Pleite in Cottbus ließ sich der Tabellenführer überhaupt nicht beirren und wischte mit einem sauberen 3:0-Sieg alle Bedenken an seiner Nervenstärke weg. Und das obwohl der Gegner Borussia Dortmund hieß.

Gut zwei Wochen waren vergangen, seit der VfL überraschend in der Lausitz verloren hatte, um anschließend die TSG Hoffenheim mit 4:0 unter sich zu begraben. Fast genau so begab es sich nun wieder. So war es erneut zu Anfang der Gegner, der sich zügig und direkt vor das Wolfsburger Tor kombinierte und im Glauben war, den Wölfen genau zur rechten Zeit zu begegnen. Dortmunds starker Beginn aber war am Ende nichts wert, weil Alex Frei die Riesenmöglichkeit zur Führung vergab, als er nach Zuspiel von Sahin ganz allein vor Diego Benaglio stand (11.). Drei Minuten später zeigte sich umso deutlicher dann die Wolfsburger Stärke in dieser Saison: Ungeachtet dem 1:4 in Stuttgart und auch der bislang verschlafenen Anfangsperiode war Dzeko kalt genug, seinerseits die erste Torchance zu nutzen und nach einer unwiderstehlichen Kombination über Grafite und Josue das 1:0 zu erzielen (15.). Dortmund, das mit einer Empfehlung von sieben Siegen in Folge angereist war, ließ sich auch von seinem ersten Gegentor seit vier Partien nicht verschrecken und spielte weiterhin couragiert mit. Ebenso wie sich die Gäste aber zu Recht über einen verweigerten Strafstoß beschwerten (25.), hatte Wolfsburg Pech, ein Kontertor von Grafite wegen einer zweifelhaften Abseitsstellung nicht anerkannt zu bekommen (28.). Ein bis hierhin völlig offenes Spiel ging daher mit einem dünnen und scheinbar wackligen 1:0 für die Magath-Elf in die Pause.

Rasend schnell sollte sich dieser Eindruck ändern. Keine zwei Minuten waren vorbei, als erneut Dzeko hellwach in einen Dortmunder Abspiellapsus hechtete und sofort auf Grafite passte, der ebenso souverän Weidenfeller zum 2:0 überwand; Borussias Fehlerteufel hieß Owomoyela. Selbst wenn der BVB sich trotzdem weiterhin ehrlich bemühte – am Wolfsburger Heimsieg bestand ab sofort kein Zweifel mehr. Der VfL schließlich erlaubte sich vergleichbare Abwehrpatzer nicht und blieb trotzdem auch ohne gewolltes Offensivfeuerwerk noch derart gefährlich, wie es die Borussia nie wieder wurde. Grafite etwa stand einmal kurz vorm 3:0 (64.). Als sich mit Boateng dann noch ein weiterer Dortmunder eine Dummheit erlaubte und für einen Tritt ins Gesicht von Hasebe mit glatt Rot vom Platz flog (75.), war die so ausgeglichene und packende erste Halbzeit völlig vergessen. Wie selbstverständlich stellte Dzeko statt dessen noch den 3:0-Endstand her (85.), womit schließlich auch der Angriff aus der Ferne des FC Bayern (3:0 gegen Leverkusen) müde lächelnd abgeschmettert war. Die Vorlage zum diesem Treffer kam natürlich von Grafite.

Maik Großmann

Es ist das Schicksal aller Trainer, früher oder später mit Tomaten beworfen zu werden.

— Dino Zoff