Bundesliga 2009/2010 - 20. Spieltag - Fr., 29.01.2010 - 20:30 Uhr
1:1
HZ - 0 : 1

Später Lohn

Seine starke Leistung hätte fast zu einem Wolfsburger Sieg gereicht: Andre Lenz

Seine starke Leistung hätte fast zu einem Wolfsburger Sieg gereicht: Andre Lenz

Seine starke Leistung hätte fast zu einem Wolfsburger Sieg gereicht: Andre Lenz

Hamburgs Powerplay wurde in der Nachspielzeit belohnt. Der eingewechselte Trochowski markierte den 1:1-Endstand, als Wolfsburg bereits mit einem glücklichen Dreier rechnete.

Auf die Ausfallliste der Hinserie folgte eine Reaktion: Kurz vor Schließung des Transferfensters landete der HSV mit der Verpflichtung Ruud van Nistelrooys noch einen vielbeachteten Coup. Zum Nordderby mit dem VfL Wolfsburg wurde der Goalgetter allerdings nicht rechtzeitig fit. In der vorderen Reihe bot Bruno Labbadia somit die Doppelspitze Petric/Berg auf. Wolfsburg, erstmals unter der Trainerregie Lorenz-Günther Köstners, vermittelte von Beginn an den Eindruck, einer sicher stehenden Defensive oberste Priorität einzuräumen. Zwangsläufig fiel damit die Spielgestaltung an die Hausherren, die nach einer gewissen Anlaufzeit auch einem Torerfolg sehr nahe kamen. In der 23. Minute klatschte das Leder nach einem 20-Meter-Freistoß von Petric an den Außenpfosten und nur eine Minute später musste der stark reagierende Lenz im Wolfsburger Kasten seine Reflexe gegen einen Kopfball Jansens einsetzen. In dieser Phase geriet die Gästeabwehr bedenklich ins Schwimmen, aber die Hamburger brachten das Leder nicht über die Linie. Das gelang auf der anderen Seite den „Wölfen“. Eine sehenswerte Aktion Edin Dzekos, der einen langen Ball Riethers mit der Brust stoppte, Mathijsen versetzte und mit links ins linke Toreck schlenzte, bewirkte die Gästeführung (34.), die angesichts der Chancenverteilung der ersten 45 Minuten als glücklich bezeichnet werden musste.

Mit Volldampf setzte der HSV alles daran, möglichst schnell den Ausgleich zu erzielen. Ein ums andere Mal kamen die Rothosen zum Abschluss, doch die Ereignisse erinnerten fatal an die erste Halbzeit: Einmal stand das Gebälk im Weg (53., Rozehnal köpfte an den Querbalken), mehrfach vereitelte Lenz in brenzligen Situationen den Einschlag oder der Ball rauschte wenige Zentimeter am Ziel vorbei. Und Wolfsburg, obwohl oft genug in argen Verlegenheiten, war zumindest sporadisch für Konter gut. Treffern von Berg (64.) und Jansen (66.) wurde zu Recht die Anerkennung wegen Abseits verwehrt. Als den Gastgebern zwischenzeitlich die Luft auszugehen drohte, versuchte Bruno Labbadia mit einer Massenauswechslung (78., Trochowski, Pitroipa und Demel ersetzten Berg, Boateng und Jarolim) neue Kräfte zu entfesseln. Auch diese Umstellungen blieben zunächst wirkungslos. Die Zeit lief dem HSV davon und in der 84. Minute rauften die Gastgeber sich die Haare, als Josue einen Kopfball Demels auf der Linie klärte. Die offizielle Spielzeit war bereits abgelaufen, da bekamen die Hamburger ihre letzte Chance: Einen Freistoß aus etwa 22 Metern. Trochowski trat an - und das Ding zappelte im rechten Toreck. Der hochverdiente Ausgleich. Schiedsrichter Kinhöfer pfiff die Partie anschließend gar nicht mehr an.

André Schulin

Die Engländer haben in der Mannschaft einen David, der ein richtiger Goliath gewesen ist.

— Gerd Delling, ARD, gewohnt eloquent, über Englands Superstar David Beckham.