Müder HSV - stabile Hessen

Zeigte immerhin einen ganz tollen Trick: Jonathan Pitroipa

Am Ende dieser Partie war man sich einig: Man hatte das wohl langweiligste Saisonspiel in der HSH Nordbank Arena gesehen, in dem auch keine der beiden Mannschaften einen Torerfolg verdient gehabt hätten.

Zwei Tage nach dem HSV-Europa-League-Heimspiel gegen Eindhoven sparten die Hanseaten von Beginn an Kräfte ein und orientierten sich nur sehr zögerlich über viele Querpässe in Richtung Eintracht-Tor. Da sich die Hessen als Gäste auch nicht gerade aufgefordert fühlten, offensiven Rabatz zu initiieren, blieb das Spiel in den ersten fast 25 Minuten ein ganz müde Kick, in dem einzig ein Trochowski-Freistoß für Torgefahr sorgte, der Nikolov im Eintracht-Tor aber auch nicht wirklich über die Maßen forderte (6.). Drei mittelprächtige Möglichkeiten (Berg, Spycher und Teber) zwischen der 25. und 33. Minute ließen kurzfristig Besserung erwarten, doch auch die weiteren Halbchancen vor der Pause für Torun und Petric bestätigten bestenfalls die Unkonzentriertheiten des HSV im Abschluss.

Im zweiten Durchgang fiel die Partie wieder ins unergiebige Mittelfeldgeplänkel mit teils noch verbissener geführten Zweikämpfen zurück. Die Abwehrreihen wurden indes nur noch zweimal gefordert. Einmal rettete Boateng nach einem Meier-Schuss und misslungener Rost-Parade kurz vor der Torlinie (62.), dann jagte der eingewechselt Pitroipa die Kugel nach schöner Ballmitnahme und exzellentem Hackentrick auf die Tribüne (77.). Erschreckend war vor allem das spielerische Niveau einer Begegnung, nach der sich die hinten stabilen Frankfurter zufrieden mit dem Punktgewinn zeigten, während von Hamburger Seite auf den Kräfteverlust nach der Eindhoven-Partie hingewiesen wurde. Das Eintrittsgeld mussten die Besucher des Spiels dann wohl oder übel unter der Kostenstelle „Außerordentliche Aufwendungen ohne Gegenwert“ abbuchen. Übrigens gab es noch einen HSV-Lichtblick: Zé Roberto hielt bei seinem Comeback 90 Minuten durch.

Ulrich Merk