Bundesliga 2010/2011 - 13. Spieltag - Sa., 20.11.2010 - 15:30 Uhr
2:3
HZ - 0 : 0

Verletzungspech und Jokerglück

Eine Viertelstunde reichte für zwei Treffer: Sami Allagui

Eine Viertelstunde reichte für zwei Treffer: Sami Allagui

Eine Viertelstunde reichte für zwei Treffer: Sami Allagui

Nach drei Niederlagen am Stück beendete die Überraschungsmannschaft dieser Saison, der FSV Mainz 05, in Mönchengladbach seine Misserfolgsserie. Allerdings mussten die Rheinhessen die drei Punkte auch mit drei Verletzten bezahlen.

Thomas Tuchel veränderte seine Startformation gegenüber der 0:1-Niederlage gegen Hannover am vergangenen Spieltag auf sechs Positionen. Das hatte es selbst beim rotationsfreudigen Mainzer Trainer zuvor nicht gegeben. Zwar besaßen die Rheinhessen durch Schürrle die erste Torchance, der Neunationalspieler konnte den Ball nicht am Gladbacher Schlussmann Heimeroth vorbeibringen (1.). Danach war die erste Halbzeit jedoch mehr vom Mainzer Verletzungspech als vom spielerischen Vermögen beider Mannschaften geprägt. 05-Keeper Wetklo knickte sich bei einem Abwehrversuch gegen Bobadilla den Fuß um (13.) und musste wenig später ausgewechselt werden (25.). Nur zwölf weitere Minuten vergingen, bis auch Fathi mit Verdacht auf Gehirnerschüttung ausschied und Platz für den zunächst geschonten Nationalmannschaftsdebütanten Holtby machte. Erst in der Schlussphase einer zerfahrenen ersten Halbzeit gab es wieder Möglichkeiten. Pieckenhagen sprang De Camargos Schuss an den Fuß, der belgische Nationalspieler fiel beim Versuch, den Abpraller zu erwischen, über das ausgestreckte Bein des Mainzer Torwarts. Der fällige Elfmeterpfiff blieb allerdings aus (40.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff verlor Schachten den Ball an Risse, der jedoch an Heimeroth scheiterte (45.).

Aus der Pause kamen die Gäste schwungvoller, aber die Borussen machten das erste Tor. Arangos Freistoß blieb noch an der Mauer hängen, Bradley kam an den zweiten Ball, und Reus jagte die Vorlage des US-Amerikaners per Direktabnahme ins Netz (53.). Die Hausherren hatten nun Oberwasser, wie aus dem Nichts kassierten sie allerdings den Ausgleich. Dabei war Gladbach mit seinen Verteidigern in Überzahl, als Szalai zu Schürrle durchsteckte und dieser einschob (64.). Mainz nahm danach die Führung ins Visier und lief in einen gegnerischen Konter. Reus war der Initiator des Angriffes, bekam den Ball mit der Hacke von Bobadilla zurückgespielt, bevor er Pieckenhagen mit einem Schlenzer ins kurze Eck überwand (70.). Als fünf Minuten später bei Mainz mit Risse (Sprunggelenksverletzung) sich der dritte Spieler verletzte, schien die Elf vom Niederrhein schon auf der Siegerstraße. Aber gerade der Ausfall von Risse erwies sich als Glücksfall für den Gast. Denn der für die Leverkusener Leihgabe eingewechselte Allagui hatte nur wenige Sekunden auf dem Platz gestanden, als er eine Flanke Fuchs‘ ins Tor verlängerte (76.). Auch beim Mainzer Siegtreffer war ein hoher Ball von Fuchs, diesmal sogar aus der eigenen Hälfte getreten, die Vorlage. Allagui überlupfte Heimeroth und köpfte das Spielgerät ins verwaiste Tor (88.).

Senthuran Sivananda

Wir haben zwar auch trainiert, aber vor allem viel gefeiert.

— Henri Fuchs über die letzte DDR-Oberliga-Meisterschaft mit Hansa Rostock, 1990/91