Bundesliga 2010/2011 - 2. Spieltag - So., 29.08.2010 - 15:30 Uhr
3:6
HZ - 1 : 3

Neun Tore in Leverkusen

Legte mit zwei Treffern die Grundlage für Gladbachs spektakulären Sieg: Patrick Herrmann

Legte mit zwei Treffern die Grundlage für Gladbachs spektakulären Sieg: Patrick Herrmann

Legte mit zwei Treffern die Grundlage für Gladbachs spektakulären Sieg: Patrick Herrmann

Als Außenseiter angereist, zerpflückte die Frontzeck-Truppe die Werkself so spektakulär, dass die Zuschauer den Mund nicht mehr zu bekamen. Sechs Gegentore jedenfalls hatte Bayer daheim in der Bundesliga noch nie kassiert.

Einzig in den Anfangsminuten hielten sich die beiden Teams noch zurück, aber dann wurde Bayer aggressiver und suchte öfter die Strafraumgegend der Gäste auf, doch bis auf Kießlings Kopfball (11.) musste Torwart Bailly sich noch nicht strecken. Der erste geglückte Konter der Gäste aber führte bereits zum 1:0 für den Außenseiter. Vidal hatte am rechten 16er Rand den Ball vertändelt, Arango nach innen geflankt und Herrmann im kurzen Eck vollstreckt (20.). Vier Minuten später leitete Derdiyok jedoch per Kopfball eine Freistoßflanke ins lange Eck zum 1:1 weiter. Leverkusen hatte danach ein leichtes Übergewicht, verlor dieses jedoch an die zunehmend flotter kombinierenden Gladbacher, die mit ihren Positionswechseln Hyypiä & Co. vor zu große Aufgaben stellten. Die Tore von Brouwers (40., per Abstauber) und nochmals Herrmann (44., von rechts in den Winkel) waren die inzwischen nicht mehr überraschende Konsequenz.

Nach der Rückkehr aus den Kabinen schlenzte Reus die Kugel umgehend wieder Richtung Bayer-Tor, traf aber nur auf dessen Dach, während sich die Werkself gegenüber immer wieder festrannte. Mit einem Freistoß, gegen den Adler keine Abwehrchance besaß, erhöhte Arango nach 56 Minuten auf 4:1. Zwei Minuten später konnte Vidal von Marx nur durch ein Foul gebremst werden und verkürzte selbst vom Punkt auf 2:4, doch weitere zwei Minuten später erhöhten die quirligen Gäste auf 5:2. Arangos Gewaltschuss wehrte Adler zwar ab, aber Idrissou war zur Stelle kickte das Spielgerät über die Linie. Der offene Schlagabtausch setzte sich auch danach fort. Für den in den Strafraum eindringenden Reus standen die Gegner nur Spalier und der potentielle Jungnationalspieler jagte die Kugel in den rechten Giebel (69.). Das 3:6 durch Kießlings Abstauber nach Baillys Ballverlust (70.) bedeutete nur noch die umgehende Resultatsverbesserung, die am Dilemma der Heynckes-Elf, die hinten keine Mittel gegen das flexible Sturmspiel der Gäste gefunden hatte, nichts mehr änderte. In der Schlussphase fiel zur Verwunderung aller kein Tor mehr, da sich Gladbach nur noch auf die Abwehrarbeit konzentrierte und vorne nicht mehr konsequent den Abschluss suchte. Bayers letzten Angriffsversuchen fehlte am Ende ebenfalls die Durchschlagskraft.

Ulrich Merk

Die Jungs denken schon auf dem Spielfeld nach, was sie gleich Kluges zur Entschuldigung in die Kameras sagen.

— FC-Star Pierre Littbarski nach dem schlechten Saisonstart des 1. FC Köln.