Bundesliga 2010/2011 - 25. Spieltag - Sa., 05.03.2011 - 15:30 Uhr
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HZ - 0 : 0

Feuer nur abseits des Spielfeldes

Weiterhin ohne Schussglück: Halil Altintop

Weiterhin ohne Schussglück: Halil Altintop

Weiterhin ohne Schussglück: Halil Altintop

Die schwächste Partie des 25. Spieltages lieferten Eintracht Frankfurt und der 1. FC Kaiserslautern ab. In einem Spiel, das wegen Fan-Ausschreitungen an der S-Bahn Haltestelle vor der Commerzbank-Arena mit einer Viertelstunde Verspätung angepfiffen wurde, konnte 90 Minuten lang kein Team überzeugen, beide Mannschaften schienen gelähmt von der eigenen schwachen Rückrunde und der Abstiegsgefahr.

Im Gegensatz zu den Mannschaften, die während des gesamten Spiels weder spielerisch, noch kämpferisch überzeugen konnten, war bei den Fangruppen beider Vereine schon vor dem Anpfiff Feuer im Spiel. Kurz vor der Haltestelle Stadion zogen Fans des 1. FC Kaiserslautern die Notbremse ihres Sonderzuges und wurden daraufhin von Anhängern Eintracht Frankfurts mit Leuchtraketen und Böllern angegriffen. Die Polizei kesselte ca. 100 Eintracht-Fans ein und geleitete die Fangruppen getrennt zum Stadion, es gab jedoch weitere Ausschreitungen, bei denen mit Steinen und Flaschen geworfen wurde, sich aber zum Glück niemand verletzte. Im Stadion angekommen, machten die Lauterer Fans weiter negativ auf sich aufmerksam, indem sie nun selbst Leuchtraketen zündeten. Auf der anderen Seite besann man sich dann doch auf die konstruktive Unterstützung der eigenen Mannschaft: die gesamte Eintracht Fankurve wurde von einem schwarz-weiß gestreiften Banner überzogen, das später den Aufruf „Wir werden euch den Teufel schon austreiben“ enthüllen sollte – eine klare Ansage der Fans an ihre in der Rückrunde noch torlose Mannschaft. Mit 15 Minuten Verspätung wurde das Spiel dann endlich angepfiffen.

Das Spiel war geprägt von schwachen Pässen und einfach Ballverlusten, hinzu kam, dass weder Gekas auf der einen, noch Lakic auf der anderen Seite ihre Rückrundentorflaute beenden konnten. Die wenigen Torszenen, die sich aus dem Spiel heraus ergaben, endeten in der ersten Halbzeit entweder mit einem schwachen Abschluss (Moravek, 6. Minute) oder erschreckend schwachen Abspielen (ebenfalls Moravek, kurz vor der Pause).

Mit dem Wiederanpfiff brachte Skibbe Altintop, aber auch der türkische Nationalspieler konnte dem Spiel seinen Stempel nicht aufdrücken. Die beste Frankfurter Chance hatte noch Alexander Meier mit einem Schuss in der 60. Minute, der allerdings bezeichnenderweise über das Tor flog. Die ganze Verunsichertheit des Abstiegskampfes offenbarte sich in der 89. Minute: Hlousek spielte im Strafraum quer auf Lakic, der aus elf Metern gefühlte zwölf Meter daneben zielte, statt den Ball eiskalt zu versenken, wie er es in der Hinrunde wohl noch getan hätte. Mit dem Abpfiff blieb es also dabei, dass sich weder Frankfurt, noch Kaiserslautern im Abstiegskampf Luft verschaffen konnten. Die Teufel vom Betzenberg waren zwar nicht in der Lage, in Frankfurt ein Tor zu erzielen, doch das Abstiegsgespenst konnte auch die durchaus kreative Choreographie der Frankfurter Anhänger nicht bezwingen. Die Eintracht blieb somit 724 Minuten ohne eigenen Treffer und mit zwei Punkten aus acht Spielen das schlechteste Team der Rückrunde.

Lisa Ramdor

Es gibt nichts Schöneres, als über Kritiker zu siegen!

— Bruno Labbadia, FC Bayern, nach einem 2:0 gegen Bayer Uerdingen. Chefkritiker Paul Breitner hatte ihn zuvor einen ,,Blender" genannt.