Glücklicher Punkterfolg der Gäste

Gladbachs Rückhalt in der ersten Halbzeit: Logan Bailly

Werders Spiel zeugte ein Stück weit von wiedergewonnener Stabilität - die allerdings noch nicht für die gesamte Distanz reichte. Gladbach profitierte letztes Endes aber von der suboptimalen Chancenverwertung der Bremer.

Dass die vorsichtig optimistischen Prognosen aus dem Bremer Lager, bezüglich eines erkennbaren Aufwärtstrendes der Grünweißen mehr als das bloße Pfeifen im Walde waren, bewies Thomas Schaafs Team in den ersten 45 Minuten. Die Gäste aus Mönchengladbach erspielten sich in diesem Abschnitt keine einzige echte Torchance, wurden ihrerseits aber bereits in der dritten Minute erstmals ernsthaft bedroht. Wagners platzierten Kopfballaufsetzer fischte Bailly mit einem Hechtsprung noch von der Linie. Gegen die kompakt und offensiv eingestellten Bremer bekam Gladbachs Schlussmann in der Folgezeit einiges an Arbeit aufgebürdet. Glück für ihn, dass Bargfredes Abschlüsse aus der 18. und 34. Minute zu zentral aufs Gästetor kamen. Völlig chancenlos war der Belgier indes in der 39. Minute, als sich Bremens Überlegenheit verdient in einer überfälligen Führung niederschlug. Pizarro kontrollierte fast auf Rechtsaußen den Ball und zirkelte eine perfekte Flanke in den Sechzehner, die Wagner mit einem Flugkopfball in die rechte Ecke setzte (39.). Borowski hätte unmittelbar der Pause die Führung ausbauen können, hämmerte das Leder aus halbrechter Position jedoch nur gegen die Querlatte (44.).

Für die bis dahin völlig untergetauchten Gladbacher konnte es gar nichts anderes geben, als sich aktiver an der Spielführung zu beteiligen. Der Wille dazu wurde erkennbar, aber auch die Mängel, diesem Vorhaben Durchschlagskraft zu verleihen. Immerhin reichte der Widerstand dazu aus, Werders Dominanz in Schranken zu halten. Gefährliche Torraumszenen der Gastgeber wurden weitgehend unterbunden und auch die „Fohlen“ strahlten keine Torgefahr aus - das Spiel verflachte. Ein schneller Vorstoß der Bremer aus der 79. Minute hätte die vermutlich vorentscheidende 2:0-Führung bringen können, aber Baillys Fingerspitzen hievten Marins 16-Meter-Schuss über den Querbalken (79.). Somit blieb dem Tabellenletzten die Möglichkeit erhalten, mit einem Endspurt noch etwas erreichen zu können. In den letzten Minuten holten die Westdeutschen dann tatsächlich noch die glückliche 1:1-Punkteteilung heraus, indem Dante Arangos Freistoßflanke aus kurzer Distanz einköpfte (90 + 2). Zuvor war Arnautovic mit einem Bremer Konter gescheitert (89., an den Pfosten).

André Schulin