Bundesliga 2010/2011 - 27. Spieltag - Sa., 19.03.2011 - 15:30 Uhr
2:1
HZ - 1 : 1

Ein Ausrutscher stoppte Frankfurts Talfahrt

Zurück im Torjägergeschäft: Theofanis Gekas

Zurück im Torjägergeschäft: Theofanis Gekas

Zurück im Torjägergeschäft: Theofanis Gekas

Der Spielverlauf hätte eher einer Punkteteilung entsprochen. Da der Eintracht jedoch ein Treffer zu Unrecht verweigert wurde, war der knappe Sieg akzeptabel. Erfreulich für die Hessen, dass Gekas´ Torriecher wieder funktionierte.

Derweil der Eintracht die Verunsicherung schon zu Beginn anzumerken war und eine gewisse Starre auslöste, vermittelten die Gäste aus Hamburg einen zielstrebigen Eindruck. Kruses Querpass von rechts verpasste Asamoah nur denkbar knapp (6.) und noch brenzliger wurde es in der 24. Minute, als erneut nach Kruses Vorarbeit zunächst Daube aus 15 Metern abziehen konnte und auch Asamoah eine Nachschusschance bekam. Fährmann reagierte bei dieser doppelten Möglichkeit der Gäste sehr stark und verhinderte einen Rückstand. Frankfurt traute sich erst etwas mehr zu, nachdem Meier aus der Not heraus - im Zusammenspiel der Hessen funktionierte bis dahin wenig - aus der Distanz abgezogen und St. Paulis Schlussmann Kessler eine Parade abgenötigt hatte (33.). Nur eine Minute später legte Daube dem nach vorn strebenden Gekas im Gästesechzehner die Hand auf die Schulter, woraufhin der Grieche zu Boden ging. Den fälligen Elfer verwandelte Gekas sicher zur 1:0-Führung und seinem ersten Rückrundentreffer. Frankfurt steigerte sich nun in seine stärkste Phase des Spiels und wurde um einen Treffer betrogen, als Meiers Schuss aus der 40. Minute, nach Gekas‘ mehr zufälligem Anspiel, bereits die Linie überschritten hatte, als Kessler das Leder herausfischte. Schiedsrichter Perl gab das Tor nicht. Kein Zweifel indes in der 44. Minute, dass Fährmann am Ausgleichstreffer der Paulianer völlig chancenlos war. Der Keeper war bei einem von Takyi getretenen Freistoß bereits auf dem Weg ins bedrohte rechte Eck, als das Leder von Tzavellas Schulter abgefälscht eine total ander Flugbahn nahm. Unterm Strich ein gerechter Ausgleich nach 45 Minuten.

Eindeutige Vorteile konnte sich in der zweiten Hälfte keine Seite erspielen. In den ersten Minuten versuchte man beiderseitig noch, den Gegner zu überraschen. Als nach zehn Minuten dann nichts passiert war, beschränkte man sich auf ein gegenseitiges Belauern. Frankfurt fehlten Kreativität und Angriffswucht, um die Gäste ernsthaft unter Druck zu setzen. Und St. Pauli durfte sich nicht zu weit öffnen, um den Hessen größere Freiräume anzubieten. Daher kamen auch die Gegenstöße der Hamburger selten über Ansätze hinaus. Der spielentscheidende Knackpunkt, mit dem Frankfurt seinen ersten Rückseriendreier einfuhr, ereignete sich dann in der 77. Minute aus einer eigentlich harmlosen Situation heraus. Russ flankte aus dem Mittelfeld einfach hoch an St. Paulis Sechzehner, wo Gekas lauerte. Dessen Gegenspieler Thorandt rutschte beim Versuch, den Ball abzulaufen weg - deshalb konnte Frankfurts Goalgetter die Pille völlig unbedrängt annehmen und aus schräger Position an Kessler vorbei ins rechte Eck schieben. St. Paulis Versuche, die Niederlage abzuwenden mündeten in nur noch eine gute Torchance, die Kruse (81., Zentimeter am rechten Pfosten vorbei) jedoch verpasste.

André Schulin

Die Tasche des Schiedsrichters ist wie ein Toaster, nach jedem Tackling springt eine Gelbe Karte heraus.

— Kevin Keegan