Tabellenspitze für Bayer wieder sichtbar

Bereitete diesmal das 1:0 vor: Michael Ballack

Innerhalb einer Woche konnte Bayer Leverkusen fünf Zähler seines Zwölf-Punkte-Rückstandes auf Tabellenführer Borussia Dortmund wettmachen. Deswegen stand nach dem Heimsieg gegen den FC Schalke 04 nicht alleine die zur neuen Saison bevorstehende Ablösung von Jupp Heynckes als Leverkusen-Trainer durch Robin Dutt im Mittelpunkt.

Bevor beide Mannschaften die Leverkusener Arena betraten, waren mehr die Nebenschauplätze im Blickpunkt gewesen. Schalke hatte seine Zukunft bereits unter der Woche geklärt, Felix Magath als Trainer entlassen und dafür Ralf Rangnick zurückgeholt. In Leverkusen stand für ein Spiel noch Assistent Seppo Eichkorn an der Seitenlinie. Bayer wollte dagegen erst am Tag nach der Partie gegen Schalke bekanntgeben, mit wem (wahrscheinlich Robin Dutt und nicht Jupp Heynckes) als Coach es in der kommenden Saison weitergeht. Die Leverkusener ließen sich jedoch nicht davon beeindrucken, dass ihre Zukunft noch im Schwebezustand war. Bayer bestimmte das Spiel und war vor allem nach Standardsituationen gefährlich. Nach einer Ecke von Renato Augusto strich Reinartz´ Kopfball am rechten Pfosten vorbei (4.), und nach einer Freistoßflanke des Brasilianers zwang Ballack mit seinem Kopfball Schalke-Keeper Neuer zu einer Glanzparade (9.). Bereits eine Minute zuvor hatte der deutsche Nationaltorwart nach einem Fehler seiner Abwehr Sam am Abschluss gehindert. Königsblau suchte sein Heil vergeblich in der Defensive. Ausgerechnet nachdem Edu (16., scheiterte an Adler) die erste Möglichkeit für die Gäste besessen hatte, gelang auf der Gegenseite der Platzelf die Führung. Ballack schickte mit einem langen Ball Derdiyok allein auf die Reise, und der Schweizer knallte dann die Kugel unter die Latte (19.). Bevor die Gelsenkirchener das erste Gegentor verdaut hatten, kassierten sie schon ein weiteres. Metzelder köpfte Renato Augustos Flanke ins eigene Netz (27.). Und der Vizemeister der vergangenen Saison konnte froh sein, dass er zur Halbzeit gegen weiterhin nachsetzende Leverkusener nicht höher als 0:2 zurücklag.

Im zweiten Durchgang wurden die Gäste weitere zwanzig Minuten lang von der Bayer-Angriffsmaschinerie unter Druck gesetzt. Selbst Neuer hielt Renato Augustos Distanzversuch erst im Nachfassen (50.). Und mit der Einwechslung von Papadopoulos für den angeschlagenen Metzelder gewann die Schalker Abwehr nicht gerade an Sicherheit. Der Grieche ließ sich nach einem Abschlag des gegnerischen Schlussmanns von Derdiyok düpieren und hatte Glück, dass der Schweizer mit seinem Kopfball das Zielgebiet verfehlte (52.). Eine direkt auf das Tor gezirkelte Ecke von Renato Augusto traf den Pfosten (65.). Je länger es „nur“ 0:2 aus Sicht der Schalker stand, desto mehr schöpften die Gäste Hoffnung. Sie setzten jedoch nicht spielerische Mittel, sondern körperliche Härte ein. Da Leverkusen dagegenhielt, war das Spiel in den letzten 25 Minuten zerfahren. Viele Fouls zerhackten den Spielfluss. Chancen für Schalke wie die von Gavranovic (31., aufs Tordach) oder Jurado (67., Adler lenkte den Schuss ins Torschuss) blieben nur ein Strohfeuer. Ein weiterer Treffer hätte höchstens auf der Gegenseite fallen können. Sam war schon alleine auf das gegnerische Tor zugelaufen, aber scheiterte an Neuer, anstatt den mitgelaufenen Kießling zu bedienen (87.).

Senthuran Sivananda