Bundesliga 2010/2011 - 29. Spieltag - Sa., 09.04.2011 - 15:30 Uhr
2:0
HZ - 1 : 0

Hannovers Griff nach den Sternen

Das 1:0 eingeleitet, das 2:0 selbst erzielt: Sergio Pinto

Das 1:0 eingeleitet, das 2:0 selbst erzielt: Sergio Pinto

Das 1:0 eingeleitet, das 2:0 selbst erzielt: Sergio Pinto

Fünf Spieltage vor Schluss hatte Hannover 96 zehn Punkte Vorsprung auf den ersten Nicht-Europapokal-Platz. Nach dem 2:0-Sieg gegen den direkten Konkurrenten Mainz 05 hatten die Niedersachsen die Europa League fast schon sicher in der Tasche und durften nun - als Tabellendritter - von der Champions League träumen.

Die Hannoveraner kannten es schon vom vergangenen Wochenende. Wie das Spitzenspiel in Dortmund (1:4) begann auch das gegen Mainz mit beidseitigem Respekt. Nach einer knappen Viertelstunde legten die Niedersachsen die abwartende Haltung ab. Zwei Chancen durch Ya Konan, der beide Male lieber die besser postierten Mitspieler hätte anspielen sollen (16., 27.), sorgten dafür, dass auch die Mainzer am Spiel teilnahmen. In der 32. Minute hätte Schürrle den Ball aller Wahrscheinlichkeit nach im leeren Tor untergebracht, wenn er nicht zu Unrecht wegen einer angeblichen Abseitsstellung zurückgepfiffen worden wäre. Zwei Zeigerumdrehungen später klärte Cherundolo Fathis Kopfball auf der Linie. Ausgerechnet in der Phase, in der die Rheinhessen besser waren, konterten die Niedersachsen erfolgreich. Der Gegentreffer fiel für die 05er zum psychologisch ungünstigsten Zeitpunkt - in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit. Nach einer abgewehrten Mainzer Ecke schickte Pinto mit seinem Zuspiel Stindl auf die Reise, und der ehemalige Karlsruher wurde von Noveski zu Boden gedrückt. Neben Rot für den Mainzer Kapitän (wegen Notbremse) gab es einen Strafstoß, den Ya Konan sicher verwandelte.

Direkt nach dem Wiederbeginn durften die Gäste noch einmal Hoffnung schöpfen. Eine Riesenchance zum Ausgleich vergab Allagui. Der tunesische 05-Stürmer war nach einem Pass von Schürrle bereits alleine auf dem Weg zum gegnerischen Tor, aber scheiterte am wieder genesenen 96-Schlussmann Zieler (55.). Stattdessen fiel auf der Gegenseite das 2:0, mit dem die Niedersachsen den Widerstand ihrer Gäste brachen. Schon zuvor hatte die Mainzer Deckung bei Hannoveraner Eckbällen schlecht ausgesehen. In der 59. Minute flog Pintos Schuss im Anschluss an eine kurz ausgeführten Ecke ins kurze Toreck. Nach einem weiteren Eckstoß bekam der rheinhessische Schlussmann Müller, der wie sein Gegenüber Zieler das Comeback im Tor nach einer Verletzungspause feierte, Hagguis Kopfball erst hinter der Torlinie zu fassen. Die Unparteiischen sahen es jedoch nicht, und die Fernsehzuschauer auch erst nach der gefühlt hundertsten Zeitlupe (76.). Nicht nur deswegen hätte der Sieg der Slomka-Elf am Ende sogar höher ausfallen können.

Senthuran Sivananda

Hass gehört nicht ins Stadion. Solche Gefühle soll man gemeinsam mit seiner Frau daheim im Wohnzimmer ausleben.

— Berti Vogts