Bundesliga 2010/2011 - 30. Spieltag - Sa., 16.04.2011 - 18:30 Uhr
1:1
HZ - 0 : 0

Remis-Lauf im Weserstadion

Längst nicht mehr der Chancentod: Edu

Längst nicht mehr der Chancentod: Edu

Längst nicht mehr der Chancentod: Edu

Seit dem 18. Spieltag (2:1 gegen Hoffenheim) blieb Werder auch gegen Schalke ohne einen Heimsieg, zum fünften Mal in Folge spielte das Schaaf-Team im Weserstadion zudem Unentschieden. Das Resultat ging am Ende in Ordnung, weil beiden Kontrahenten je ein Tor versagt blieb und u.a. die beiden deutschen Nationaltorhüter weitere Einschläge verhinderten.

Die ersten Minuten gingen zwar an die Gäste, aber bis auf ein undurchsichtiges Getümmel ohne Abschluss vor dem Tor von Wiese (10.) kam nichts dabei heraus. Danach wurden Bremen deutlich stärker und der Ball lag auch in der 11. Minute im Gehäuse von Torwart Neuer. Allerdings war der Keeper einen Meter jenseits des Torraums von Mertesacker im Luftkampf behindert worden und Pasanens nachfolgendes Kopfballtor fand keine Anerkennung: Eine Kann-Entscheidung. Weitere SVW-Chancen folgten im Minutentakt, doch weder Borowski, noch Wagner und Pizarro (14. bis 16.) brachten die Kugel im Kasten von Neuer unter. Schalke stabilisierte sich allerdings nach dieser SVW-Drangphase und hatte nach einem ausgeglichenen Abschnitt die nächste Möglichkeit, doch Raúls strammer Kopfball wurde eine Paraden-Beute Wieses (25.). Damit hatten beide Teams bis zur Pause ihr Pulver verschossen, für etwas Aufregung sorgten bestenfalls noch einige Fouls in den intensiven Mittelfeldzweikämpfen.

Das Offensiv-Tempo zog nach der Pause wieder erkennbar an. Den anvisierten Zielbereich trafen Marin (zwei Fernschüsse) und Raúl per Kopf zwischen der 48. und 56. Minute aber nicht wirklich. Nach einer knappen Stunde drang Pizarro über halblinks jedoch quirlig in den 16er ein und wurde von Höwedes klassisch niedergestreckt. Den unstrittigen Elfer schoss Wagner jedoch so schwach, dass Neuer den Ball zumindest nach vorne abwehren konnte. Gegen den Nachschuss des langen Werder-Stürmers blieb der Schlussmann aber chancenlos (59.). Nur vier Minuten später gelang Schalke jedoch der Gleichstand: Uchida war von Wesley am rechten Flügel alleine gelassen worden, und die Flanke des Japaners köpfte Edu, den Fritz wiederum gewähren ließ, unhaltbar ein (63.). Nun schien das Spiel kurzzeitig in Richtung der Rangnik-Elf zu kippen, denn Draxler boten sich zwei gute Möglichkeiten zum 2:1, doch der Youngster vergab beide recht sinnfrei. Auch Raúl war noch einmal zur Stelle, hatte abgestaubt und getroffen, wurde aber vom Schiri-Gespann im Abseits vermutet (73.). Die Regel, in undeutlichen Situationen für den Angreifer zu entscheiden, missachteten die Unparteiischen in diesem Fall. Auf der Gegenseite zeigte auch Werder nochmals seinen Willen zum Sieg, doch Arnautovic, inzwischen für den leicht angeschlagenen Pizarro im Spiel, brachte eine Direktabnahme nicht aufs Tor (76.). Auch die letzten Chancen in der Partie wurden vergeigt. Vor allem Fritz hätte in der 85. Minute allein gegen Neuer das 2:1 machen müssen, doch anstatt den Keeper zu überlupfen, schoss er den tief ihm entgegen springenden Neuer an, so dass es am Ende beim insgesamt doch gerechten 1:1 blieb, mit dem vor allem Werder der erhoffte Sprung aus der ganz akuten Abstiegsregion misslang, während es sich Schalke eh im Niemandsland der Liga gemütlich gemacht hatte und auch allerletzte Abstiegsgedankensplitter verflüchtigen ließ.

Ulrich Merk

Als mich Messi überholte, wusste ich, dass meine Zeit vorbei ist.

— David Beckham