Bundesliga 2010/2011 - 30. Spieltag - Sa., 16.04.2011 - 15:30 Uhr
2:2
HZ - 1 : 0

Das Resultat war weder Fisch noch Fleisch

Brachte Pauli in Front: Matthias Lehmann

Brachte Pauli in Front: Matthias Lehmann

Brachte Pauli in Front: Matthias Lehmann

Das Kellerduell des Spieltags hieß Wolfsburg gegen St. Pauli. Punktgleich auf Platz 16 und 17 liegend, hatten die Mannschaften hier die Gelegenheit, wichtige Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln und gleichzeitig die direkte Konkurrenz in arge Schwierigkeiten zu bringen. St. Pauli hatte mehr vom Spiel, fing sich jedoch kurz vor Schluss den Ausgleich ein und verpasste die Möglichkeit, an Wolfsburg vorbeizuziehen.

Nach einer auf beiden Seiten nervösen Anfangsphase erkämpfte sich der FC St. Pauli nach zehn Minuten ein leichtes Übergewicht. Asamoah (10. Minute) sowie Takyi (18.) waren jedoch nicht in der Lage, ihre Chancen zu nutzen. Gutes Stellungsspiel und clevere Defensivarbeit der Hamburger ließen den VfL Wolfsburg lange Zeit nicht ins Spiel kommen. Erst nach einer knappen halben Stunde erarbeiteten sich die Gastgeber erste Möglichkeiten, entscheidend durchsetzen konnte sich die Elf von Felix Magath jedoch nicht. In der 33. Minute hätte St. Pauli in Führung gehen müssen. Nach einiger Unordnung im Wolfsburger Strafraum kam erneut Takyi zum Abschluss, brachte es jedoch fertig, am so gut wie leeren Tor vorbei zu zielen. Im direkten Gegenzug versuchte sich VfL-Spielmacher Diego mit einem Distanzschuss, traf aber nur den Pfosten. Der Hamburger Überlegenheit zum Trotz erzielte Wolfsburg in der 40. Minute den Führungstreffer. Ein Abschlag von Torhüter Benaglio flog über St. Paulis Innenverteidigung hinweg, so dass Mandzukic aus 16 Metern vollenden konnte. Obwohl beide Teams mitten im Abstiegskampf steckten, lief die Partie äußerst fair ab. Die erste Gelbe Karte holte sich St. Paulis Bruns, weil er eine Entscheidung von Schiedsrichter Brych kritisierte. Mit einem für Wolfsburg glücklichen 1:0 ging es in die Pause.

St. Pauli begann die zweite Halbzeit so, wie sie die erste beendet hatten: Aggressiv und mindestens auf den Ausgleich bedacht. In der 61. Minute wurde der Aufsteiger dann auch für seine Mühen belohnt und der kurz zuvor eingewechselte Naki erzielte den mehr als verdienten Ausgleich. Nach mehreren vergebenen Chancen auf beiden Seiten legten die Gäste nach 77 Minuten nach. Die Mannschaft von Trainer Stanislawski startete nach einem verunglückten Benaglio-Abschlag einen Konter über Takyi und Daube, den Matthias Lehmann zum 2:1 aus Hamburger Sicht vollendete. Magath wollte sich nicht mit einer Niederlage zufrieden geben und wechselte mit Patrick Helmes einen dritten Stürmer ein. Der Ex-Leverkusener war selbst nicht in der Lage, der Partie noch einmal Schwung zu verleihen, sein Team jedoch erzielte kurz vor Schluss noch den äußerst glücklichen Ausgleich. Joker Polak verwertete eine Minute vor dem Abpfiff per Kopf einen Eckball von Koo, der eine Viertelstunde vor Schluss für Diego auf das Feld gekommen war. Das Spiel endete in einer Punkteteilung, die beide Mannschaften im Abstiegskampf nicht zufrieden stellen konnte. Größer war der Ärger wohl aber auf Seiten des FC St. Pauli, der mehr vom Spiel hatte und in sprichwörtlich allerletzter Minute den Ausgleich hinnehmen musste.

Lisa Ramdor

Dalis sind gar nicht so teuer, wie der Laie vermutet.

— Harald Konopka, Profi beim 1. FC Köln und Kunstsammler, über Salvador Dalí.