Bundesliga 2010/2011 - 31. Spieltag - Sa., 23.04.2011 - 15:30 Uhr
3:0
HZ - 1 : 0

Doppelpack statt OP-Saal

Verbesserte Stuttgarts Aussichten auf den Klassenerhalt erheblich: Cacau

Verbesserte Stuttgarts Aussichten auf den Klassenerhalt erheblich: Cacau

Verbesserte Stuttgarts Aussichten auf den Klassenerhalt erheblich: Cacau

Allzu kurz nur ließ der HSV erkennen, zu was man eigentlich fähig wäre. Stuttgarts Triumph war deshalb hoch verdient. Nochmals eine solche Leistung - und Cacau brauchte nicht mehr bis Saisonende auf seine OP warten.

Ausreichend Motivation stand für beide Teams auf dem Zettel. Der VfB war nach wie vor von Abstiegssorgen belastet, derweil die Hamburger nichts zu verschenken hatten, um doch noch die die Europa League-Teilnahme zu realisieren. Dass die Schwaben ihr Anliegen mit weitaus größerem Engagement verfolgten wurde bereits in der Anfangsphase deutlich. In der ersten halben Stunde tat sich fast ein Klassenunterschied auf. Während die Hamburger nicht einmal ansatzweise eine echte Abschlusschance erarbeiteten, nahmen die hoch konzentrierten Schwaben Rosts Kasten mehrfach gefahrverheißend ins Visier. Es war schmeichelhaft für die Gäste, dass sie in diesem Spielabschnitt nur einen einzigen Gegentreffer kassierten. Dieser fiel in der 6. Minute, nachdem Cacau das Leder am Mittelkreis von Harnik in den Lauf gespielt bekam. Der Stürmer enteilte den aufgerückten Hamburgern und ließ Rost keine Abwehrchance. Erst nachdem Torun per Dropkick andeutete, dass zwei Mannschaften auf dem Platz standen - sein Versuch setzte auf dem Stuttgarter Querbalken auf (29.) - griff der HSV aktiv ins Geschehen ein. Stuttgarts Führung geriet ins Wanken; der Pausenpfiff kam den Gastgebern in dieser Phase gelegen.

Die Gäste brachten den sich abzeichnenden Aufwärtstrend mit in die zweite Hälfte und verschafften sich - auch mit guten Torchancen - ein leichtes Übergewicht. Der VfB passte sich jedoch nach etwa 15 Minuten den veränderten Umständen an und streute gefährliche Gegenstöße ein. Nun war die Partie offen und sehenswert, das Pendel konnte nach jeder Seite ausschlagen. Das glückliche Händchen Bruno Labbadias führte die Vorentscheidung herbei. Gentner war gerade einmal zwei Minuten für den ausgepowerten Kuzmanovic auf dem Platz, da nutzte er ein gutes Anspiel Hajnals, um sich halblinks davonzustehlen und das 2:0 zu markieren (78.). Hamburgs Elan erschlaffte. Verdientermaßen war es dann Cacau, der sich kurz vor Spielschluss als Schütze des 3:0-Endstandes feiern lassen durfte. Mit Rücksicht auf die prekäre Lage seines Klubs hatte der Nationalstürmer seine eigentlich notwendige Adduktoren-OP aufgeschoben (Labbadia: „Der müsste längst auf dem OP-Tisch liegen“), um beim Kampf um den Klassenerhalt mitzuwirken. „Wir brauchen nicht darüber zu reden, dass wir heute keinen guten Tag hatten, geschweige denn, dass wir hätten gewinnen können“, zeigte sich Michael Oenning verärgert über die Leistung der Hamburger.

André Schulin

Ich weiß nicht genau, welche Qualitäten der Trainer sehen will. Aber meine sind scheinbar nicht hundertprozentig gefragt.

— Weltmeister Thomas Müller, FC Bayern, der gegen Bremen 70 Minuten auf der Bank blieb.