Platz drei blieb das höchste der Gefühle

Wenigstens er war ein Münchner Gewinner dieser Saison: Mario Gomez

Obwohl Bayern München seine Hausaufgabe erledigte und einen Arbeitssieg gegen den VfB Stuttgart einfuhr, wurde es nichts mit der erhofften Vizemeisterschaft und der damit verbundenen direkten Qualifikation zur Champions League, weil Leverkusen in Freiburg nicht patzte.

Dabei hatte Thomas Müller noch unter der Woche Richtung Leverkusen gestichelt: „Wir müssen gegen Stuttgart vorlegen. Dann kommen die Leverkusener unter Druck, wenn sie es auf der Anzeigetafel in Freiburg mitbekommen. Und dann kriegen sie vielleicht noch den Flattermann.“ Das frühe Führungstor für die Bayern wäre in der zwölften Minute auch fast gefallen. Nach Robbens Querpass hätte Klose den Ball aus zwei Metern lediglich ins leere Tor einzuschieben brauchen, doch der Nationalspieler, der seinen Platz in der Startelf einzig Riberys Gelbsperre zu verdanken hatte, drosch die Kugel über das Gehäuse. Die Münchner mussten der vergebenen Riesenchance erst einmal nachtrauern. Denn während der Rekordmeister durchaus gefällig nach vorne spielte, zeigte sich seine Abwehr wieder einmal anfällig. Viele Ballverluste sorgten für Stuttgarter Kontermöglichkeiten. In der 15. Minute hatten die Hausherren Glück, als ihr Schlussmann Butt Okazakis Distanzversuch abwehren konnte. Neun Zeigerumdrehungen später war selbst der Münchner Torwart machtlos, als erst Contento Harnik nicht an der Flanke und dann Lahm Okazaki nicht am erfolgreichen Abschluss hindern konnte. Nach Kontern hätten die Schwaben die Führung sogar ausbauen können. Aber sie vergaben ihre Chancen und kassierten stattdessen den Ausgleichstreffer. Robbens Zuspiel hebelte die Stuttgarter Viererkette aus, der vom Niederländer freigespielte Gomez schob die Kugel an VfB-Keeper Ulreich vorbei in die Maschen (37.). In der Schlussminute der ersten Halbzeit musste Butt einen Schuss Pogrebnyaks über den Querbalken lenken. So nah kam der VfB dem zweiten Treffer nicht noch einmal.

Denn nach dem Seitenwechsel hatten die Gastgeber das Geschehen im Griff. Kurz vor dem Halbzeitpfiff war jedoch Leverkusen im Parallelspiel beim SC Freiburg in Führung gegangen und damit die Vizemeisterschaft für den FC Bayern in weite Ferne gerückt. Vielleicht auch deshalb legte die Partie sich im zweiten Durchgang lange Zeit schlafen. In der 71. Minute köpfte allerdings Schweinsteiger Kroos´ Freistoßflanke zum 2:1-Siegtor ein (71.). Kurz darauf verpasste Gomez nur knapp seinen 29. Saisontreffer, als er eine Lahm-Hereingabe mit dem Bein an die Unterkante der Latte drückte und von dort der Ball vor der Torlinie aufsprang (80.). Aber auch seine 28 Tore reichten zum Gewinn der Torjägerkanone.

Senthuran Sivananda