Bundesliga 2010/2011 - 4. Spieltag - So., 19.09.2010 - 15:30 Uhr
1:1
HZ - 0 : 0

Mit Asamoah kam richtig Schwung ins Spiel

Erstmals für St. Pauli in der Bundesliga - und wie: Gerald Asamoah

Erstmals für St. Pauli in der Bundesliga - und wie: Gerald Asamoah

Erstmals für St. Pauli in der Bundesliga - und wie: Gerald Asamoah

Cirka 75 Minuten lang passierte im Hamburger Derby herzlich wenig. Dann kam Asamoah und bereitete die Führung durch Boll vor, doch ein Sonntagsschuss von Petric verhinderte der Erfolg der Kiezkicker.

Zurückhaltung blieb für die Kontrahenten in den ersten Minuten ein Fremdwort. Chancen erspielte anfangs aber nur der Gastgeber vom Kiez durch Boll und Hennings, dessen Kopfball Torwart Rost aus dem Winkel boxte. Da waren allerdings schon elf Minuten gespielt. Mehr Ballbesitz hatte indes der HSV, dem in der Nähe des gegnerischen Sechzehners aber wenig einfiel, weil Pitroipa und Elia über Außen nicht an ihren Bewachern vorbeikamen. Gleichzeitig hielt die Heimelf vor allem in den Zweikämpfen gut dagegen und baute sein Spiel ohne Hast, aber auch Kreativität auf. Dadurch bewegte sich die Partie nur zwischen den Strafräumen, und es gab vor der Pause nicht mehr eine echte Tormöglichkeit.

Leider knüpfte das Spiel nach dem Seitenwechsel nahtlos an das Stillhalteabkommen der ersten Hälfte an. Das unergiebige Ballgeschiebe war weniger spektakulär als die Fangesänge auf den Rängen und über deren Niveau ließe sich auch trefflich streiten. So dauerte es bis zur 75. Minute, ehe die Stimmung auch auf dem Platz anhob, denn der gerade eingewechselte und stürmisch gefeierte Asamoah rangelte sich umgehend am Mittelkreis mit Jarolim. Über den ihm zugesprochenen Freistoß besetzte St. Pauli einige Minuten die HSV-Hälfte, bis sich Asamoah in seiner typischen Art am rechten 16er-Eck durchwuselte, auf den zentral völlig freien Boll ablegte, der unbehelligt abzog und ins linke untere Netz traf (77.). Schnellstmöglich brachte HSV-Coach Veh zwei weitere Einwechselspieler mit Trochowski und Choupo-Moting und Pauli musste nun hinten plötzlich gewaltig arbeiten. Als Zambrano die Kugel etwas zu weit vom Fuß sprang und Petric von der linken Seite aus 20 Metern einfach einmal abzog, landete der Ball doch tatsächlich unhaltbar im langen Eck von Tormann Kessler (88.). St. Pauli hatte insgesamt die besseren Chancen, der Sportverein mehr Ballbesitz - das Spiel aber enttäuschte bis zur Schlussphase.

Ulrich Merk

Mein Gott, was haben sie mir schon Leute vorgeschlagen! Da waren Riesenpleiten dabei, Leute, die sich nicht einmal die Schuhe zubinden können.

— Hermann Gerland, Co-Trainer des VfL Bochum, über Talentsuche in den 1980er-Jahren...