Bundesliga 2011/2012 - 1. Spieltag - So., 07.08.2011 - 15:30 Uhr
2:0
HZ - 1 : 0

Leverkusen besiegelte seine Niederlage selbst

Ohne Torerfolg, aber druckvoll: Marco Caligiuri

Ohne Torerfolg, aber druckvoll: Marco Caligiuri

Ohne Torerfolg, aber druckvoll: Marco Caligiuri

Mainz feierte in der neuen Arena einen verdienten 2:0-Erfolg über Leverkusen, war gedanklich schneller und läuferisch überlegen. Die Gäste fanden nie ihren Rhythmus und unterstützten den FSV beim Toreschießen tatkräftig.

Enttäuschungen galt es für beide Teams zu verarbeiten. Leverkusens verblüffender Pleite im DFB-Pokal stand das Mainzer Ausscheiden in der Europa League-Qualifikation kaum nach. Das Bemühen der Akteure, die Enttäuschungen aus den Köpfen zu verbannen, wurde im neuen Mainzer Stadion schnell deutlich. Ivanschitz versuchte es in der 3. Minute mit einem 20-Meter-Schuss aus der Drehung (flach rechts vorbei), gefährlicher war allerdings ein Kopfballaufsetzer der Gäste. Reinartz brachte die Freistoßvorlage Schwaabs vorbildlich aufs Mainzer Tor, doch Müller verhinderte mit gutem Reflex den Rückstand (7.). Einwandfrei war auch Reinartz’ Rückpass auf seinen Keeper in der 32. Minute; die Situation war absolut ungefährlich. Giefer, der den Ball direkt zu Kadlec nach linksaußen verlagern wollte, unterlief dabei jedoch eine folgenschwere Unkonzentriertheit. Er traf die Kugel schlecht und fabrizierte quasi eine Vorlage für FSV-Stürmer Allagui, der die Situation ausnutzte und wuchtig zur überraschenden Führung einschoss (32.). Abgezeichnet hatte sich der Treffer dem Spielverlauf nach nicht zwingend, gleichwohl präsentierte sich Mainz präsenter als die Gäste. Einem gutem Angriff Leverkusens machte Svensson mit starker Abwehraktion ein Ende, als er Sam im letzten Augenblick vom Leder trennte (35.).

Die 05er behaupteten sich auch im zweiten Spielabschnitt als das eindeutig wachere Team und beschworen mit ihren Vorstößen akute Torgefahr herauf (54., Caligiuri aus spitzem Winkel knapp vorbei), derweil Bayer selbst bei seinen Standards harmlos blieb. Herausragend allerdings ein Gäste-Angriff aus der 77. Minute, als Augusto Schürrle mit einem exakten Pass auf die Reise schickte. Der Ex-Mainzer spielte auch im richtigen Augenblick quer auf Derdiyok, der Müller auspielen konnte, aus spitzem Winkel dann jedoch zu wenig Druck hinter den Ball brachte. Polanski rettete schließlich ohne große Mühe. Giefer, der den Rückstand auf seine Kappe nehmen musste, konnte gegen Ivanschitz (61.), Allagui (73.) und Risse (83.) nachweisen, dass er den Patzer aus der ersten Halbzeit verdaut hatte. Beim alles entscheidenden 2:0 war er dann machtlos. Caligiuri, der für sehr viel Druck sorgte, war links durchgebrochen und flankte ins Zentrum. Topraks Rettungsversuch ging ins eigene Tor (86.) - damit hatte der FSV das Spiel gewonnen. Ivanschitz hätte nach starker Einzelaktion fast noch das 3:0 erzielt (90., rechts vorbei).

André Schulin

Ich ertappe mich dabei, dass ich als alter Mann, der im November 39 wird, ins Schwärmen gerate wie ein Teenager.

— Wolfgang Kleff über den VfL Bochum.