Bundesliga 2011/2012 - 12. Spieltag - So., 06.11.2011 - 17:30 Uhr
1:2
HZ - 0 : 2

Nur so hoch wie sie mussten

Sein Tor brachte den FCB ins Wanken: Hajime Hosogai

Sein Tor brachte den FCB ins Wanken: Hajime Hosogai

Sein Tor brachte den FCB ins Wanken: Hajime Hosogai

Im allerersten Bundesligaduell zwischen dem FC Augsburg und Bayern München setzte sich wie erwartet der Favorit durch. Dabei zeigte der Rekordmeister dem Aufsteiger aber keineswegs sämtliche Grenzen auf. Nach einer klaren 2:0-Halbzeitführung ließen die Bayern Augsburg in der zweiten Hälfte kommen, kassierten den Anschlusstreffer und brachten den Sieg über die Zeit.

Bereits vor dem Spiel war ganz Fußballdeutschland eigentlich klar, wer das Duell zwischen dem FC Augsburg und dem FC Bayern München für sich entscheiden würde. Debütant gegen Rekordmeister, da konnte für die Bayern nicht viel schief gehen, auch wenn Chefstratege Bastian Schweinsteiger mit einer Schulterverletzung ausfiel. Mit dieser Einstellung schienen die Bayern dann auch in die Partie zu gehen. Unachtsamkeiten und Stellungsfehler, unterstützt von aggressivem Pressing auf Seiten der Gastgeber führten zu überraschenden ersten fünfzehn Minuten. Denn die gefährlichere Mannschaft war zu dieser Zeit der FC Augsburg. Sascha Mölders zielte jedoch nach einem Fehlpass von Tymoshchuk zuerst knapp am Tor vorbei (9.), dann war Manuel Neuer aufmerksam und rettete vor dem einschussbereiten Stürmer (12.). Die von Ribéry getretene erste Ecke des Spiels wurde erst von van Buyten Richtung Tor verlängert, dort klärte Torhüter Amsif ungenügend und Mario Gomez köpfte zum 1:0 ein. Nach dem Führungstreffer übernahmen die Gäste die Partie, jedoch ohne sich zu verausgaben und zunächst ohne zwingende Torchancen. Nach einem schönen Angriff über Müller und Gomez, der allerdings geklärt werden konnte (22.), und einem nicht minder ungefährlichen Abschluss von Schweinsteiger-Vertreter David Alaba (23.), bot sich in der 28. Minute Franck Ribéry eine Torchance. Neuer hatte mit einem weiten Abwurf Gomez ins Spiel gebracht, dieser spielte weiter auf Müller, der, statt selbst abzuschließen, auf den Franzosen weitergab. Dieser setzte sich mit einer schönen Körpertäuschung im Strafraum durch und traf mit links. Augsburg agierte nun weitgehend mutlos und bot den fußballerisch überlegenen Bayern nicht einmal mehr körperlich richtig Paroli. Müller und Gomez spielten einen Doppelpass nach dem nächsten, wirklich Produktives sprang dabei jedoch nicht heraus. Mit einer lockeren 2:0-Führung für die Gäste aus München ging es in die Halbzeitpause.

Das Spielgeschehen der ersten Hälfte setzte sich in der zweiten ansatzlos fort. Der FCB spielte nach vorne, aber ohne den letzten Biss. Augsburg schien vor allem darauf aus zu sein, ein Debakel zu verhindern, doch nach einer Stunde Spielzeit wagte sich auch der Gastgeber wieder nach vorne. Ein erster Flankenversuch von Brinkmann gestaltete sich noch eher kläglich (58.), doch gleich mit dem nächsten Angriff holte Mölders einen Eckball heraus. Dieser gelangte über Umwege zu Hajime Hosogai, der am zweiten Pfosten frei zum Schuss kam. Alaba klärte zwar, der Ball hatte die Linie jedoch bereits überquert, weswegen Schiedsrichter Zwayer zu Recht sofort zum Mittelkreis zeigte. Nach dem Anschlusstreffer wurde Augsburg zeitweise besser, München tat weiterhin nicht mehr als nötig. In der 68. Minute kam der eigentlich als Ersatz für Schweinsteiger erwartete Luis Gustavo, Tymoshchuk rückte dafür überraschend in die Rechtsverteidigerposition für Rafinha. Bis kurz vor dem Ende bot sich den Zuschauern eine offene Partie, die nun vom Spielstand und den aufopfernd kämpfenden Augsburgern lebte. Im Abschluss fehlte dem FCA jedoch die Präzision, so dass der Rekordmeister weiter in Führung blieb und diese durch halbherzige Entlastungsangriffe aufrecht hielt. Diese Einstellung hätte sich kurz vor dem Ende fast gerächt, doch Kapplani scheiterte völlig frei am hervorragend reagierenden Manuel Neuer (83.). Das sollte es dann an fußballerischen Höhepunkten gewesen sein, auch wenn die Nachspielzeit noch etwas zu bieten hatte. Zuerst wurde die Partie durch einen Flitzer unterbrochen, dann handelte sich Tymoshchuk Sekunden vor dem Schluss noch eine glatte Rote Karte ein. Schiri Zwayer verwies ihn nach dem überharten Einsatz gegen Baier zu Recht des Spiels.

Lisa Ramdor

Wer es bei Bayern München vier Jahre lang ausgehalten hat, der kann dem Druck bei jedem Klub der Welt standhalten.

— Jupp Heynckes