Bundesliga 2011/2012 - 14. Spieltag - Sa., 26.11.2011 - 15:30 Uhr
3:3
HZ - 2 : 1

Wechselbad der Gefühle

Traf dreifach: Eren Derdiyok

Traf dreifach: Eren Derdiyok

Traf dreifach: Eren Derdiyok

Hertha startete stark, dann drehte Bayer das Match, ehe die Berliner wieder gleichzogen. Die Zuschauer wurden von der Dramaturgie der Partie hin und her gerissen.

Den ersten Aufreger gab es bereits nach fünf Spielminuten: Schwaab stoppte den Ball im eigenen 16er mit der Hand, doch Kobiashvili schoss den Elfmeter und Nachschuss so schwach, dass Torwart Leno zweimal glänzen konnte. Am besseren Start der Berliner änderte sich jedoch trotz dieser verpassten Großchance nichts. Zwei Minuten nach dem Strafstoß passte Ottl auf den rechts außen freistehenden Rafael, dessen flache Hereingabe Lasogga zum Führungstor der Hauptstädter verwertete (7.). Die zügigen Angriffswellen der Hausherren setzten sich weiter fort, allerdings verpassten Lasogga und Rafael vorerst eine Resultatsverbesserung. Als Rukavytsya allerdings eine Freistoßflanke aus dem rechten Halbfeld ins Zentrum des Bayer-Strafraums zog, sprang Toprak am höchsten und lenkte die Kugel per Kopf unhaltbar für Leno ins eigene Tor (17.). Berlin schien das Geschehen sicher zu beherrschen, wurde aber vom ersten gelungenen Bayer-Gegenschlag überrascht. Lars Bender hatte Derdiyok in Mittelstürmerposition per Steilpass erreicht, den der Schweizer mitnahm, Hubnik stehen ließ und Torwart Kraft keine Chance ließ (24.). Dieser Treffer gab Leverkusen den nötigen Schwung, um sich aus der anfänglichen Pomadigkeit zu befreien. Zwar verpasste Lasogga noch das 3:1 (26.), doch bis zur Pause dominierte die Werkself. Friedrich verpasste nach einer guten halben Stunde jedoch den Ausgleich und ein Foul von Rafael an Lars Bender ließ Schiri Hartmann durchgehen.

Nach dem Seitenwechsel spielten beide Teams wieder auf Augenhöhe. Den besten Schuss in dieser Zeit gab Niemeyer ab, der nach 51 Minuten nur ganz knapp das Tor von Leno verfehlte. Bayer-Coach Dutt wechselte alsbald mit Kießling für Rolfes offensiv ein und erhöhte somit den zuvor abgefallenen Druck der Gäste aufs Berliner Tor erneut. Der Erfolg stellte sich nach 64 Minuten ein: Schürrles Schuss wurde von Kraft abgewehrt, doch Derdiyok nahm den Abpraller volley und halb mit der Hacke aus der Luft, bugsierte die Kugel akrobatisch ins linke Toreck. Bayer drehte weiter auf und wollte definitiv mehr. Kießling und Castro verpassten die Führung nach knapp 70 Minuten zwar noch, doch Derdiyok traf nach einem Zuspiel von Sam zehn Zeigerumdrehungen später zum dritten Mal. Doch auch die Berliner hatten noch einen Pfeil im Köcher: Kobiashvili flankte von links auf den zweiten Pfosten, wo erneut Lasogga richtig postiert war und mit dem 3:3 aus spitzem Winkel die Spannung hoch hielt. In den Schlussminuten war die Werkself dem 4:3 näher als die Hertha, doch Derdiyok und Kießling brachten aus guten Positionen das Leder nicht im Tor unter. Zuletzt durften die Berliner mit dem Unentschieden zufriedener sein als Leverkusen.

Ulrich Merk

Durch Bierhoffs Einwechslung hat sich nichts geändert. Im Gegenteil.

— Bela Rethy