Bundesliga 2011/2012 - 15. Spieltag - Sa., 03.12.2011 - 15:30 Uhr
1:1
HZ - 1 : 1

Zu wenig für die Pfälzer

Pechvogel: Roman Hubnik

Pechvogel: Roman Hubnik

Pechvogel: Roman Hubnik

Hertha traf zweimal: Mit einem Eigentor der Extraklasse und einem gut heraus gespielten Treffer Raffaels. Das Team, das mit der Punkteteilung schlechter bedient war, waren indes die Gastgeber.

Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen. „Ein wunderschöner Treffer. Nur auf der falschen Seite“, meinte etwa Hertha-Keeper Thomas Kraft und Markus Babbel bemerkte in einem Anflug von Ironie, dass es - wie gefordert - ja gelungen sei, Tore durch Gegenspieler zu vermeiden. Gegenstand dieser Reaktionen: Ein Eigentor Roman Hubniks, aus der 5. Minute. Die auf Wiedergutmachung getrimmten Lauterer hatten sich über rechts in des Gegners Hälfte gespielt. Freistehend flankte Tiffert in den Sechzehner und Hubnik versuchte per Kopf, das Leder zu erreichen. Die böigen Windverhältnisse auf dem Betzenberg mögen dazu beigetragen haben, dass die Flugbahn des Balles anders verlief, als der Tscheche geplant hatte. Unerreichbar für Kraft schlug die Kugel im linken Winkel ein. Ein Einstand nach Maß für die Pfälzer, die jedoch in der 14. Minute ernüchtert wurden. Herthas erster Gegenstoß brachte den Ausgleich. Vollkommen unbedrängt führte Raffael den Ball durchs Mittelfeld, passte auf halbrechts raus zu Lell, der Richtung Grundlinie durchstartete und dann den Rückpass zu Raffael absetzte. Am Elfmeterpunkt nahm der Brasilianer den Ball an und schoss, wiederum unbewacht, zum 1:1 ein. Es folgte eine kurze Phase, in der die Berliner das Spiel dominierten und eine Führung hätten erarbeiten können. Da sie ihre Möglichkeiten jedoch nicht nutzten, hatte der 1. FCK wieder die Chance, das Ruder an sich zu reißen. Aber die Pfälzer machten es nicht besser. Dick (31.), Tiffert (34.) und Kirch (38.) verpassten gute Chancen, die Überlegenheit in Tore umzusetzen.

Marco Kurz versuchte dem Manko der mangelhaften Torgefährlichkeit mit einer zweiten Spitze beizukommen. Neben Dorge Kouemaha lief deshalb Itay Shechter nach der Pause in vorderster Linie auf. Der Spielverlauf konnte einen Vorteil dieser Maßnahme nicht bestätigen. Lautern blieb zwar dominant, brachte aber bei weitem nicht mehr die Chancen zustande, wie sie in den ersten 45 Minuten zu sehen waren. Herthas destruktive Haltung trug allerdings auch dazu bei, dass die spielerischen Aktionen der zweiten Hälfte ohne größeren Erinnerungswert blieben. Ernsthafte Prüfungen, auch nicht von Mitspielern, waren weder Kraft und schon gar nicht Kevin Trapp ausgesetzt. Hertha konnte mit der Punkteteilung gut leben und speziell für Andre Mijatovic endete der Tag versöhnlich. Den Anpfiff musste der Hertha-Kapitän an seinem Geburtstag von der Bank aus verfolgen; eine Verletzung von Maik Franz brachte ihm dann doch noch einen Einsatz.

André Schulin

Wir haben keine Chance, aber die Chance, die wir haben, müssen wir nutzen, damit wir eine Chance haben.

— Francisco Copado