Bundesliga 2011/2012 - 15. Spieltag - Fr., 02.12.2011 - 20:30 Uhr
2:0
HZ - 1 : 0

Kaum Spannung

Manchmal zu eigenwillig, aber beim 2:0 hellwach: Sidney Sam

Manchmal zu eigenwillig, aber beim 2:0 hellwach: Sidney Sam

Manchmal zu eigenwillig, aber beim 2:0 hellwach: Sidney Sam

Zwar führte die Werkself fast 70 Minuten nur 1:0, doch die Gäste aus Hoffenheim blieben offensiv viel zu harmlos, um für Brisanz zu sorgen. Als Sidney Sam das 2:0 erzielt hatte, war die Luft fast ganz raus.

Die anfangs stabile Deckung der Gäste hebelte Bayer erstmals in der 6. Minute aus, denn Derdiyoks Volleyabnahme einer Sam-Flanke zischte in Richtung linkes Toreck, doch Torwart Starke riss rechtzeitig seinen rechten Arm hoch und wehrte die Kugel ab. Es ging indes weiter in Richtung 1899-Torhüter, der bei der nächsten Prüfung weitaus weniger gekonnt reagierte. Schürrle hatte einen Freistoß aus über 30 Metern aufs Tor gezogen und der der Ex-Leverkusener Starke das flatternde Geschoss nach vorne abprallen lassen. Derdiyok war per Kopf zur Stelle und das aktivere Team führte zu Recht (10.). Von den Gästen kam vorerst nur ein Sigurdsson-Fernschuss als Antwort (14., deutlich übers Tor), während sich die Kontrahenten längst im Mittelfeld neutralisierten. Elfmeterreif nahmen Williams und Compper Schürrle allerdings nach 26 Minuten in die Zange, doch Schiri Stark bewertete die Aktion anders, ließ weiterspielen. Die überwiegend ereignislose Partie wurde vor der Pause nur noch einmal kurz etwas aufregender, doch Sam spielte einen aussichtsreichen Konter ungenügend zuende (37.) und Babel jagte die Kugel beim Gegenzug nach einer Flanke von Mlapa aus kurzer Distanz über den Kasten von Tormann Leno, der ansonsten über seinen frisch vereinbarten Langzeitvertrag nachdenken durfte.

Ein Zusammenprall zwischen Vorsah und Derdiyok (49.) unterbrach das unergiebige Mittelfeld-Einerlei nach dem Seitenwechsel nur kurz, denn Derdiyok konnte nach drei Minuten mit hoffentlich etwas weniger Kopfbrummen weitermachen. Ansonsten tauchte einzig Bayer ab und an im gegnerischen 16er auf, doch im Abschluss blieb Schürrle zweimal glücklos (56., 64.). Kurz brannte es auch ein bisschen vor Lenos Tor nach einem Eckball von Salihovic, doch Ballack klärte rechtzeitig (69.). Der TSG mangelte es offensiv ansonsten weiterhin an jeglicher Durchschlagskraft. Zudem wurde die Defensive der Gäste auch noch von einem weiten Leno-Abschlag bloß gestellt. Kießling kam vor zwei Gegner im Strafraum zur Ablage auf Sam, der das Spielgerät über den entgegen springenden Starke hinweg ins Netz lupfte und das Spiel mutmaßlich entschied (79.), denn die Kraichgauer hatten nur noch zwei kleine Möglichkeiten in den Schlussminuten durch Compper und Ibisevic, die Leno allerdings beide wie beiläufig zunichte machte. Hoffenheim konnte seinen Abwärtstrend also nicht bremsen, Leverkusen hielt dagegen ohne großen Aufwand den Anschluss zur Spitzengruppe.

Ulrich Merk

Ich bin kein Prophet, aber ich weiß nicht, ob so eine Chance so schnell wieder kommt.

— Andreas Möller, Schalke 04, zum Bundesliga-Finale 2001.