Bundesliga 2011/2012 - 18. Spieltag - Fr., 20.01.2012 - 20:30 Uhr
3:1
HZ - 2 : 0

Reus und Herrmann knackten den Tabellenführer

Zwei Chancen, zwei Tore: Patrick Herrmann

Zwei Chancen, zwei Tore: Patrick Herrmann

Zwei Chancen, zwei Tore: Patrick Herrmann

Ein Fehler von Nationaltorwart Neuer warf den Rekordmeister zurück, zwei tolle Konter schraubten das Torkonto des Außenseiters auf 3:0 hoch. Zudem brachte das einzige Gegentor Gladbach auch nicht mehr aus dem Konzept. Der überraschende Rückrundenstart der Liga war perfekt.

Bis auf eine gute Hereingabe von rechts auf von Brouwers abgedrängten Gomez an den Torraum (3.), spielte sich das Geschehen der Anfangsminuten vorwiegend im Mittelfeld ab. In der 11. Minute schenkte Manuel Neuer den Gastgebern allerdings überraschend die Führung. Dezent von Herrmann bedrängt misslang dem Nationalkeeper ein Abschlag, Marco Reus nahm den Fehlpass an und traf aus knapp 30 Metern ins verwaiste Tor. Bayern erhöhte umgehend den Druck, hatte eine gute Kopfballchance durch Gomez nach einer Robben-Flanke, doch ter Stegen machte sich erfolgreich lang (14.). Auch vier Minuten später gewann Gladbachs Torwart das Duell gegen den einzigen FCB-Stürmer. Ansonsten stand die Deckung der Hausherren sicher dem Anrennen der Heynckes-Truppe gegenüber, die sich zwar eine Feldüberlegenheit abmühte, gleichzeitig aber auch bei schnellen Gegenzügen ihres lauffreudigen Gegners gefordert war. So dominierten über weite strecken des ersten Durchgangs die hellwachen Abwehrreihen, ließen lange Zeit keine Chancen zu. Nach 34 Minuten prüfte Tymoshchuk ter Stegen aus der Distanz – ohne Auswirkung. Bayerns Flanken und Pässe in die Spitze kamen zu selten an, das Spiel blieb vorne durchsichtig, aber auch den Kontern des Außenseiters fehlte es am Feinschliff. Einen weiterer Fernschuss (40., Kroos) wurde von ter Stegen übers Tor geboxt, während der nächste Gladbacher Angriff über Arango, Hanke halbrechts Herrmann erreichte, der Neuer mit seinem Schuss in lange Eck überwand (41.). Drei Minuten später zog Hanke die Kugel einen Meter rechts am Tor vorbei, unterstrich das freche Spiel der Favre-Elf, die dank ihrer Effektivität verdient zur Halbzeit führte.

Auch nach der Pause sahen die ersten Konter der Borussen weitaus spritziger aus, als die umständlichen Bemühungen des Favoriten, der reagierte und den offensiveren Alaba für Tymoshchuk brachte (57.), der als Linksaußen zwar sogleich in mehrere Aktionen eingebunden wurde, aber zum Abschluss war der FCB nach über einer Viertelstunde im zweiten Durchgang immer noch nicht gekommen. Gladbach suchte vorne Alleinunterhalter Reus, hinten brillierten neben ter Stegen, der alle Flanken abfing, besonders die Innenverteidiger Stranzl und Brouwers. Das führende Team hielt zudem die Kugel vom eigenen Tor fern, gewann immer mehr Zweikämpfe und schoss in der 72. Minute auch noch das 3:0 in sensationeller Art. Reus war einmal mehr mit einem langen Ball über links in die Bayern-Hälfte geschickt worden, schob das Leder für den kreuzenden Herrmann optimal in die Gasse und der Torschütze des 2:0 umkurvte Neuer leichtfüßig und schoss ins leere Tor. Nach einer Ecke und einer kleinen Stocherei vor ter Stegen traf Schweinsteiger zeitig zum 1:3 (76.) und setzte mit seiner Truppe weiter nach. Der Schlagabtausch wurde in den Schlussminuten offener und intensiver. Das FCB-Spiel blieb allerdings unrund, Gladbach kämpfte verbissen und Stranzl verhinderte vor Müller einen weiteren Einschlag (85.), Sekunden später rettete ter Stegen gegen Robben. Bayerns Brechstange konnte die Abwehr der Heimelf am Ende auch nicht mehr knacken, so dass es beim verdienten Erfolg für Gladbach blieb.

Ulrich Merk

Der HSV ist natürlich ein Brett.

— Markus Gisdol bei seinem Amtsantritt als Trainer des Hamburger SV.