Bundesliga 2011/2012 - 26. Spieltag - So., 18.03.2012 - 15:30 Uhr
1:4
HZ - 1 : 2

Hoffnung auf Sparflamme

Ein Tor erzielt, eins vorbereitet, eins zu Unrecht aberkannt: Lewis Holtby

Ein Tor erzielt, eins vorbereitet, eins zu Unrecht aberkannt: Lewis Holtby

Ein Tor erzielt, eins vorbereitet, eins zu Unrecht aberkannt: Lewis Holtby

Knappe 40 Minuten lang durfte der 1. FC Kaiserslautern von einem Befreiungsschlag im Abstiegskampf träumen. Doch dann kam die Klasse der Schalker Offensive immer mehr zum Tragen. Und die Königsblauen bejubelten einen deutlichen Sieg.

Für den 1. FC Kaiserslautern war es ein wichtiges Spiel. Nach den Erfolgen der Konkurrenz im Abstiegskampf aus Augsburg und Freiburg am Vortag standen die Pfälzer gegen Schalke unter Zugzwang. Die Atmosphäre im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion war dem Anlass angemessen. Die Lauterer Fans trieben ihre Mannschaft nach vorne. Und bereits der erste Ausritt der Pfälzer in die gegnerische Hälfte wurde mit einem Treffer belohnt. Nach einer Freistoßflanke von Tiffert stand Rodnei im Fünf-Meter-Raum ungedeckt und durfte den Ball in die Maschen köpfen (3.). Das frühe Führungstor verlieh der Platzelf zusätzlichen Mut. Bei Ballgewinn versuchten die Lauterer schnell zu kontern. Allerdings fehlte ihnen wie so oft in dieser Saison die Durchschlagskraft im Angriff. In der Defensive gewannen die Gastgeber zunächst die allermeisten Zweikämpfe und standen gut geordnet. Doch mit zunehmender Spieldauer wurden die Königsblauen immer druckvoller. Für die ersten beiden gefährlichen Schalker Szenen im Spiel sorgte das Duo Raul/Huntelaar. Nach einer Flanke des Spaniers köpfte der Niederländer den Ball am Tor vorbei (24.). Nachdem Raul den Ball sehenswert mit der Hacke zu Huntelaar weitergeleitet hatte, brachte der Torjäger die Kugel zwar im gegnerischen Tor unter, aber seinem Treffer blieb zu Recht wegen einer Abseitsstellung die Anerkennung verwehrt (32.). In der 39. Minute war es Holtby vorbehalten, mit einem 101 km/h schnellen Schuss aus der zweiten Reihe für den Ausgleich zu sorgen. Der Treffer nahm dem FCK den Wind aus den Segeln. Torwart Sippel parierte einen Farfan-Freistoß glänzend und verhinderte damit den Rückstand erst einmal (43.). Doch noch vor dem Pausenpfiff gingen die Schalker in Führung. Nach einem Ballverlust der Pfälzer im Mittelfeld spielte Fuchs einen Pass zu Huntelaar, der ließ Abel stehen und brachte die Kugel im kurzen Toreck unter (45.).

Gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit wollten die Gelsenkirchener für die Entscheidung sorgen. Sie schnürten die Pfälzer in deren eigener Hälfte ein. Den Lohn für die Schalker Anstrengungen gab es in der 51. Minute. Vier Lauterer Verteidiger konnten Draxler bei seinem Spaziergang durch den gegnerischen Strafraum nicht stoppen, über Farfan kam Raul an den Ball und knallte ihn aus knapp zwanzig Metern in den Giebel. Danach drohte den Hausherren sogar ein Debakel. Draxler (61.) und Holtby (63.) durften ungestört in den Strafraum eindringen, aber scheiterten dann im Abschluss. Immerhin versuchte der FCK anschließend, sich gegen die Niederlage zu stemmen - wenn auch nur mit begrenzten spielerischen Mitteln. Die Lauterer kamen zu zwei Schussmöglichkeiten durch den eingewechselten Swierczok, doch beide Male verunglückte dem jungen Polen der Abschluss (64., 70.). Schalke war nach Kontern dem 4:1 näher als Kaiserslautern dem Anschluss. Ein Holtby-Tor wurde zu Unrecht wegen einer angeblichen Abseitsstellung des Vorlagengebers Draxler abgepfiffen (71.). Zehn Minuten später bereitete der ehemalige Mainzer das 4:1 zumindest vor. Nach einem Eckstoß für den FCK konterte Schalke, und nach Holtbys Querpass brauchte Farfan nur noch einzuschieben. Die Lauterer Anhängerschaft reagierte auf die deutliche Niederlage mit wütenden Pfiffen und „Wir haben die Schnauze voll“-Rufen.

Senthuran Sivananda

Wir haben das Kapitel Nationalmannschaft endgültig auf den Grund gefahren.

— Oliver Kahn nach dem Vorrunden-Aus der deutschen Mannschaft bei der EM 2000.