Bundesliga 2011/2012 - 26. Spieltag - Sa., 17.03.2012 - 15:30 Uhr
1:2
HZ - 0 : 1

Verdienter Gästeerfolg

Kaltblütig beim Siegtreffer: Igor De Camargo

Kaltblütig beim Siegtreffer: Igor De Camargo

Kaltblütig beim Siegtreffer: Igor De Camargo

Nachdem Leverkusen nicht unverdient den 1:1-Ausgleich markiert hatte, drehte Gladbach plötzlich auf. Der beeindruckende Schlussspurt rechtfertigte den Sieg der Gäste, derweil Bayers Hoffnung auf einen Champions-League-Rang schrumpfte.

Das frühe Gegentor schmeckte Leverkusen überhaupt nicht. Vor allem nicht dessen Entstehung: Gladbach schaltete nach einem Freistoß tief aus der eigenen Hälfte schnell um. Arangos Pass in die Spitze, auf Reus, hätte eine sichere Beute von Schwaab werden müssen, doch dem Abwehrspieler sprang der Ball unter der Sohle durch. Reus hatte freie Bahn, guckte sich Bayer-Keeper Leno aus und schob die Kugel kontrolliert ins rechte Eck (7.). Bayer benötigte einige Minuten, den Schreck zu verdauen. Dann übernahmen die Gastgeber die Initiative, was ihnen seitens der Gladbacher nicht sonderlich erschwert wurde. Lucien Favres Team stellte sich auf die Hínterbeine und konzentrierte sich darauf, Leverkusens Abschlussmöglichkeiten einzugrenzen. Das gelang recht gut; Bayer kam fast ausschließlich durch Standards oder Distanzschüsse zu Tormöglichkeiten, denen jedoch die Genauigkeit fehlte. Gladbachs dichtes Abwehrnetz erlaubte Leverkusen keine temporeiche, überraschende Angriffszüge.

Leverkusens Anfangsoffensive der zweiten 45 Minuten warf zunächst nur Halbchancen ab, derweil Gladbach ein brandgefährlicher Durchbruch gelang. Reus‘ Versuch, Leno mit einem Lupfer zu überwinden, misslang jedoch. Bayers Keeper pflückte den Ball herunter (62.). Fünf Minuten später kamen die Gäste mit einer Schrecksekunde davon, als Brouwers‘ Handspiel im Sechzehner von Schiedsrichter Florian Meyer als nicht elfmeterreif bewertet wurde. Ein Fehler ter Stegens, der eine Freistoßflanke nicht sauber parieren konnte, machte das Spiel schließlich wieder offen: Kießling knallte das Leder aus kurzer Distanz entschlossen ins Netz (75.). Gladbachs Antwort ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Dreimal tauchten die Gäste in der Folgezeit gefährlich vor Leverkusens Kasten auf und Leno musste gegen De Camargo (78.), Stranzl (79.) und Reus (80.) einen erneuten Rückstand verhindern. Ein Kopfball Kießlings hätte den Spielverlauf drehen können (83., knapp rechts vorbei), doch es waren die Gäste, die den entscheidenden Treffer setzten. Nach einer Balleroberung in der eigenen Hälfte demonstrierte Gladbach seine Konterqualität. Reus steuerte das Leder mit schnellen Schritten durchs Mittelfeld und spielte im passenden Moment zu De Camargo. Im Leverkusener Strafraum täuschte der Belgier einen Schuss ins linke Eck an, zog dann jedoch rechts an Leno vorbei und schob zum 2:1-Endstand ein (88.).

André Schulin

Ich habe dem Linienrichter meine Brille angeboten. Aber auch das das hat er gesehen.

— Peter Stöger