Gefühlter Sieg für Köln

Holte die Ecke heraus und köpfte danach das 1:1: Ammar Jemal

Der 1. FC Köln blieb auch nach dem Unentschieden gegen Werder Bremen auf einem Relegationsplatz, und der Vorsprung auf einen direkten Abstiegsrang vergrößerte sich ebenfalls nicht. Doch zumindest die Leistung machte den Domstädtern Mut. Für den Europapokalaspiranten aus Bremen war der Punktgewinn dagegen schmeichelhaft.

Nach der 1:2-Niederlage in Augsburg war der Kölner Trainer Solbakken am vergangenen Wochenende schon so gut wie entlassen. Doch überraschenderweise durfte er bleiben. Die vom Vereinsgeschäftsführer Horstmann geforderten „drastischen Maßnahmen“ blieben allerdings aus. Zwar wurden vier Spieler suspendiert, aber davon war lediglich Novakovic eine Stammkraft. Dafür präsentierte sich die FC-Mannschaft auf dem Spielfeld gegen Bremen wie ausgewechselt. Die Domstädter waren zumindest engagiert, gingen aggressiv in die Zweikämpfe und versuchten im Rahmen ihrer Möglichkeiten nach vorne zu spielen. Die junge Werder-Mannschaft wollte derweil erst einmal in der Abwehr sicher stehen. Nach einer guten Viertelstunde kamen die Geißböcke zu ihrer ersten Torchance, allerdings drosch Lanig die Kugel übers Tor (18.). Weil der FC viel nach vorne riskierte, war er zugleich anfällig für gegnerische Konter. Die Werderaner bekamen zwar in diesem Spiel in der Offensive wenig zustande, aber zu einem gelungenen Konterangriff reichte es. Marin steckte zu Rosenberg durch, und der Bremer Stürmer ließ FC-Goalie Rensing mit einem Schuss in die lange Ecke keine Abwehrmöglichkeit (24.). Nach dem überraschenden Gegentreffer fiel die Kölner Mannschaft nicht wie sonst in sich zusammen, sondern spielte genauso weiter wie vor dem 0:1. Podolski scheiterte an Werder-Schlussmann Wiese, der unter der Woche seinen Weggang aus Bremen zum Saisonende bekanntgegeben hatte (26.). Sieben Minuten später traf Lanig frei vor dem Tor der Ball nicht richtig. Noch vor dem Pausenpfiff gelang den Kölnern der Ausgleich, der verdient war, jedoch irregulär zustande kam. Nachdem Jemal gegen Junuzovic den Ball ins Toraus bugsiert hatte, hätte es eigentlich Abstoß für Bremen geben müssen. Doch stattdessen bekamen die Hausherren eine Ecke zugesprochen, nach der ausgerechnet Jemal die Kugel ins Tor köpfte (39.).

In der zweiten Halbzeit wollte die Platzelf sogar den Siegtreffer erzielen. Auch wenn die Kölner mehr mit kämpferischen als mit spielerischen Mitteln zu überzeugen wussten, besaßen sie doch ihre Möglichkeiten, alle drei Punkte am Rhein zu behalten. Kurz nach dem Wiederbeginn feuerte Podolski in seiner typischen Manier mit seinem starken linken Fuß einen Schuss ab, doch der Ball landete dann nicht im Tor, sondern strich knapp über die Querlatte (48.). Eine schöne Kombination über Lanig und Brecko endete bei Clemens, der es aus kurzer Distanz nicht schaffte, Wiese zu überwinden (75.). Die Gäste aus Norddeutschland waren schon mit dem Unentschieden zufrieden und traten im zweiten Durchgang vor dem gegnerischen Gehäuse lediglich mit einem Marin-Freistoß, der auf dem Tordach landete (64.), nennenswert in Erscheinung.

Senthuran Sivananda