Bundesliga 2011/2012 - 6. Spieltag - So., 18.09.2011 - 17:30 Uhr
0:2
HZ - 0 : 1

Bayern erlebten "Mia-san-mia"-Gefühl

Für das zweite Tor verantwortlich: Thomas Müller

Für das zweite Tor verantwortlich: Thomas Müller

Für das zweite Tor verantwortlich: Thomas Müller

Bayern München reichte eine abgeklärte Leistung, um drei Punkte aus Schalke mitzunehmen. Der größte Trumpf der Münchner war ihre Selbstsicherheit. Wenn sie gewollt hätten, wäre sogar ein höherer Sieg als das 2:0 möglich gewesen. Aber die Bayern wollten nicht.

Mit Spannung erwartet wurde, wie die Schalker Anhänger die Rückkehr ihres „verlorenen Sohnes“ Manuel Neuer aufnehmen würden. Sie pfiffen den jetzigen Bayern-Schlussmann gnadenlos aus. Um die Fans nicht weiter zu provozieren, verzichteten die S04-Verantwortlichen sogar auf eine offizielle Verabschiedung ihres ehemaligen Torwarts. Extra für das Bayern-Spiel stellte Schalke-Trainer Rangnick seine Mannschaft um. Er begann mit drei Sechsern im Mittelfeld. Zudem versuchten die Königsblauen mit körperlicher Härte, den Münchnern die Lust am Spielen zu nehmen. Bis zur 21. Minute hatten sie damit Erfolg, blieben zumindest ohne Gegentreffer. Dann wurden die Königsblauen im eigenen Stadion ausgekontert. Ribery durfte durchs Mittelfeld spazieren und Petersen genau im richtigen Moment anspielen. Der Vertreter des am Oberschenkel angeschlagenen Gomez scheiterte zunächst an S04-Keeper Fährmann, kam aber erneut an den Ball und brachte ihn im zweiten Versuch im Tor unter. Kluge konnte vor der Linie nicht mehr klären. Mit dem Führungstreffer hatten die Münchner ihren Arbeitsauftrag erfüllt. Danach kontrollierten sie das Spiel „nur noch“ - selbst wenn sie nicht im Ballbesitz waren. Schalke war nun des Öfteren auch in der Vorwärtsbewegung zu finden, konnte jedoch außer ein paar Minuten zur Mitte der ersten Halbzeit die Münchner Hintermannschaft nicht wirklich unter Druck setzen. Und dann nutzte Huntelaar die beiden Möglichkeiten, die sich ihm anboten, nicht, sondern zielte beide Male links vorbei (29., 33.).

Ansonsten wurden die Angriffsbemühungen der Gastgeber nicht mit einem so hohen Tempo vorgetragen, dass die Münchner Abwehr ernsthaft gefordert war. Selbst den verletzungsbedingten Ausfall Luiz Gustavos, noch vor dem Seitenwechsel (43.), verkraftete der Liga-Primus problemlos. Während die Knappen ideenlos nach vorne stürmten, hätten die Bayern nachlegen können, wenn sie es unbedingt gewollt hätten. Das bewiesen die Minuten 51 und 53, als die Gäste die gegnerische Abwehr spielerisch leicht durchbrachen. Erst schob Petersen nach einem Konter den Ball unbedrängt am Tor vorbei, dann spitzelte Müller Lahms Pass knapp am Gehäuse vorbei. Aber der Rekordmeister schien sich so selbstsicher, dass er den zweiten Treffer eigentlich gar nicht brauchte. Eine Viertelstunde vor dem Abpfiff konnte sich der FC Bayern allerdings nicht mehr gegen einen Torerfolg wehren. Schalkes Innenverteidiger Papadopoulos trat nach einem Pass von Ribery neben den Ball, so dass Müller, der erst kurz zuvor in die Sturmmitte beordert worden war, aus wenigen Metern zum 2:0 traf.

Senthuran Sivananda

Ein Verein, bei dem die Ersatzspieler Menschen zweiter Klasse sind.

— Reinhold Mathy über den FC Bayern.