Fürth bezahlte Lehrgeld

Sein Treffer löste den Knoten bei den Bayern: Thomas Müller

Mindestens für eine Nacht übernahm Bayern München die Tabellenführung. Am Ende des ersten Spieltages stand ein standesgemäßer 3:0-Sieg beim Aufsteiger aus Fürth. Doch eine Halbzeit lang tat sich der Rekordmeister gegen den Neuling schwer.

Mit Dante, Mandzukic und Shaqiri standen bei den Münchnern gleich drei Neuzugänge in der Startelf. Sie profitierten von den Ausfällen der Stammkräfte Alaba, Gomez und Ribery. Wie in der Vorsaison taten sich die Bayern auch am ersten Spieltag der neuen Spielzeit gegen einen Gegner schwer, der sie früh und aggressiv störte. Nach der ersten Spielminute hatten die Fürther schon zwei Fouls begangen. Und ihr neuer Stürmer Fall, der für zwei Foulspiele an Boateng innerhalb weniger Sekunden die Gelbe Karte sah (9.), konnte von Glück reden, dass er für eine Schwalbe nicht mit der Ampelkarte vom Platz flog, sondern einen Freistoß bekam (12.). Mit zunehmender Spieldauer im ersten Durchgang fanden die Franken jedoch die richtige Dosierung ihrer Aggressivität. Der Rekordmeister zeigte sich beeindruckt. Zwar deutete Mandzukic schon in der achten Minute mit einem Fallrückzieher Torgefahr an, aber es blieb die einzige Torannäherung der Münchner für eine lange Zeit. Spätestens im Mittelfeld wurden ihre Angriffsbemühungen gestoppt. Der Führungstreffer der Münchner kurz vor dem Pausenpfiff war dementsprechend ein Zufallsprodukt. Einen eher harmlosen Distanzversuch von Shaqiri fälschte ein Fürther ins Toraus ab (42.). Nach der anschließenden Ecke wurde Dantes Kopfball von Schmidtgal auf der Linie geklärt, aber Mavraj brachte die Kugel wieder ungewollt in die Gefahrenzone, und Müller beförderte den Abpraller aus kurzer Distanz ins Tor (43.). Der Treffer lenkte die Partie für die Bayern in die richtigen Bahnen.

Denn in der zweiten Halbzeit riskierten die Gastgeber mehr nach vorne, allerdings sorgten sie damit für mehr Torgefahr nur vor dem eigenen Gehäuse. Denn die Angriffe der Franken wurden von der diesmal sicheren Bayern-Defensive abgefangen, und vorne hatten Robben und Co. viel mehr Platz als in der ersten Hälfte. Nach einer knappen Stunde trat das ein, was sich seit dem Wiederbeginn angedeutet hatte: Das 2:0 für den Rekordmeister fiel. Shaqiri steckte zu Robben durch, der scheiterte zwar am gegnerischen Schlussmann Grün, aber den Abpraller brauchte Mandzukic nur noch ins leere Tor zu köpfen (59.). Damit war die Partie schon so gut wie entschieden. Die Ausflüge der Hausherren in die gegnerische Hälfte wurden immer seltener. Robben scheiterte in der 70. Minute noch an dem in der Bayern-Jugend ausgebildeten Grün. Neun Zeigerumdrehungen später beseitigten die Münchner allerdings mit ihrem dritten Treffer die allerletzten Restzweifel an ihrem Auftaktsieg. Eine Flanke von Robben fälschte der Fürther Innenverteidiger Kleine ins eigene Netz ab. Hätten die eingewechselten Pizarro und Schweinsteiger bei ihren Großchancen etwas genauer gezielt (88., 90.), dann hätte der allererste Tag der Kleeblätter in der Bundesliga sogar mit einem Debakel geendet.

Senthuran Sivananda