Ansprechender Saisonstart

Beim Start in die neue Saison konnten in vielen Fällen Neuverpflichtungen schon ihren Wert andeuten. Exakt die Hälfte der 22 Treffer wurden durch transferierte Spieler markiert.

Mit überwiegend sehenswerten und umkämpften Spielen feierte die 50-jährige Bundesliga-Jubiläumssaison einen gelungenen Einstand. Zwei der drei Aufsteiger konnten durchaus überraschende Siege landen: Die mit 18 Neuzugängen total renovierte Düsseldorfer Fortuna und die Frankfurter Eintracht. Greuther Fürth war erwartungsgemäß damit überfordert, den Rekordmeister FC Bayern zu stoppen. Jupp Heynckes zeigte sich mit dem 3:0-Sieg beim Erstliga-Novizen zufrieden: „Die Mannschaft hat demonstriert, dass wir in dieser Saison erfolgreicher sein wollen“. Düsseldorfs Erfolg beim FC Augsburg basierte auf zwei exzellenten Treffern des eingewechselten Dani Schahin. „Man darf nicht vergessen, dass in dieser neuformierten Mannschaften die Automatismen noch nicht da sein können. In der ersten Halbzeit haben wir, vorsichtig gesagt, sehr, sehr schüchtern gespielt“, wies Fortuna-Coach Norbert Meier nochmals auf seinen heftig durchgemixten Kader hin. Frankfurt war selbst im eigenen Stadion nicht zwingend als Favorit gegen Leverkusen zu betrachten, verdiente sich nach dem direkten Wiederaufstieg den 2:1-Erfolg im teilweise bissigen Auftaktspiel aber redlich.

Hier und da mangelte es den Aktiven noch an der nötigen Genauigkeit im Abschluss. Das intensive Kräftemessen zwischen Stuttgart und Wolfsburg beispielsweise offenbarte vergebene Großchancen auf beiden Seiten - zum Glück für die „Wölfe“ schnappte Neuzugang Bas Dost in der Schlussminute zu und sicherte damit drei Punkte. Hannover 96 profitierte beim 2:2 gegen Schalke gleich zweifach von treffsicheren Neuverpflichtungen (Felipe und Nikci) und auch der Treffer von Freiburgs Neuzugang Max Kruse war im Spiel gegen Mainz letzten Endes einen Punkt wert. Nicht zuletzt Titelhalter Borussia Dortmund konnte auf eine Neuerwerbung bauen: Marco Reus brachte die Schwarzgelben im Saison-Eröffnungsspiel gegen Werder Bremen mit 1:0 in Führung, die die Gäste mit ihrem neuen Rechtsverteidiger Theodor Gebre Selassie ausglichen. Für die Entscheidung in diesem ansprechenden Match sorgte dann aber mit Mario Götze ein wohlvertrauter Akteur im BVB-Trikot. Gladbachs Neue stachen noch nicht; Hanke und Arango hießen die Goalgetter beim schwer erkämpften 2:1-Sieg gegen Hoffenheim. Hamburgs Bester im Heimspiel gegen Nürnberg war der neu verpflichtete Schlussmann René Adler. Dessen Aufgabe - die er bestens erledigte, der spielentscheidende Gegentreffer ging nicht auf seine Kappe - ist jedoch das Toreverhindern. Ob die Hanseaten noch in einen der Offensive zugehörigen Akteur investieren blieb offen.

André Schulin