Bundesliga 2012/2013 - 11. Spieltag - Sa., 10.11.2012 - 15:30 Uhr
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HZ - 0 : 0

Schwierige Verhältnisse

Wohl etwas übermotiviert: Paul Scharner

Wohl etwas übermotiviert: Paul Scharner

Wohl etwas übermotiviert: Paul Scharner

Bis zum Platzverweis für Innenverteidiger Scharner war der HSV in Freiburg eher spielbestimmend. Zu zehnt mussten die Hanseaten jedoch hauptsächlich Wert auf die Defensivarbeit legen. Da die Schwarzwälder allerdings wenig variabel angriffen, der HSV so gut wie gar nicht mehr nach vorne kam, fiel kein Tor im strömenden Regen.

Intensiv gingen beide Mannschaften von Beginn an in die Zweikämpfe, suchten nach der Dominanz auf dem Platz. Erste Tormöglichkeiten ergaben sich nach zehn Minuten, wobei zuerst Caligiuri an Adler scheiterte (10.), danach Beister zweimal hintereinander den Führungstreffer verpasste (13. und 15.). Der Angreifer hatte etwas später auch mit seiner dritten Möglichkeit kein Glück, doch Hamburg im mittlerweile strömenden Regen Vorteile im Mittelfeld, während die Breisgauer keinerlei Gefahr ausströmten. Allerdings leistete sich der neu in der HSV-Startelf aufgebotene Scharner zwei überflüssige Fouls hintereinander und wurde bereits nach 34 Minuten von Schiri Perl in die Kabinen geschickt. Seine Position wurde drei Minuten später vom eingewechselten Bruma übernommen, dafür musste Beister Platz machen. Hamburg stabilisierte sich dadurch schnell wieder in der Defensive, während sich die Hausherren daran die Zähne ausbissen, auf dem glitschigen Geläuf aber auch nicht ihr bewährtes Kombinationsspiel aufzäumen konnten.

In diesem Sinne ging es auch über weite Strecken der zweiten Halbzeit weiter. Die Hamburger verteidigten geschickt und körperbetont, fanden selbst aber auch weiterhin keinen eigenen Weg in die Offensive. Der Sport-Club fand derweil trotz drückender Überlegenheit nicht zu gefährlichen Angriffsaktionen, HSV-Torwart Adler wurde nicht einmal ernsthaft geprüft, ehe es in die Schlussphase der Partie ging, die viel Kampf, wenig spielerische Elemente bot, somit auf der Stelle trat und einzig von der Spannung lebte, dass das erste Tor wohl die Entscheidung bringen könnte. Einzig Caligiuri schloss einmal gefährlich ab, setzte die Kugel aber knapp rechts neben den Pfosten (68.). Mit Rosenthal brachte SC-Trainer Streich noch einen Mann, der nach langer Verletzungspause einige frische Akzente in die Endphase der Partie brachte. Zuerst musste sich Adler doch einmal auszeichnen, war bei einem Kruse-Hammer mit einer Glanzparade zur Stelle (83.), ehe Rosenthal zum Schuss kam, aber nur den rechten Pfosten traf (86.). Das war die letzte Tormöglichkeit einer wenig befriedigenden Begegnung, die zudem fast durchgehend unter den schwierigen äußeren Verhältnissen litt.

Ulrich Merk

Ich war überzeugt, wir gewinnen die EM. Am schwersten trägt man eben immer an dem, was man auf die leichte Schulter nimmt.

— Guido Buchwald mit schwäbischer Weisheit nach dem verlorenen EM-Finale 1992, Deutschland gegen Dänemark.