Bundesliga 2012/2013 - 16. Spieltag - Sa., 08.12.2012 - 15:30 Uhr
2:3
HZ - 1 : 2

Des Schiris gebrauchter Tag

Zeigte eine überragende Leistung: Diego

Zeigte eine überragende Leistung: Diego

Zeigte eine überragende Leistung: Diego

14 Punkte holte Borussia Dortmund in der Champions-League-„Todesgruppe“ mit Real Madrid, Manchester City und Ajax Amsterdam. 14 Punkte betrug nach der überraschenden 2:3-Heimpleite gegen den VfL Wolfsburg auch der Rückstand in der Liga auf Tabellenführer Bayern München. Das Schiedsrichterteam um den Unparteiischen Stark erwischte diesmal einen gebrauchten Tag und leitete mit einer folgenschweren Fehlentscheidung die Niederlage des Meisters ein.

Schon der erste Treffer, das 1:0 für den BVB, kam irregulär zustande. Reus‘ Freistoßflanke vom linken Strafraumeck flog zwar an Freund und Feind vorbei in die Maschen. Aber Lewandowski, der mit dem Kopf zum Ball gegangen war und damit den gegnerischen Torwart womöglich irritiert haben könnte, stand im Abseits (6.). Immerhin verdienten sich die Borussen in der Folgezeit durch ihre mannschaftlich geschlossene und offensive Vorstellung die Führung. Allerdings verpassten sie es, den zweiten Treffer nachzulegen. Erst scheiterte Reus mit einem Freistoß aus einer ähnlichen Position wie beim 1:0 an VfL-Keeper Benaglio (17.), und dann Lewandowski mit einem Schuss aus einer kürzeren Distanz (25.). Nach einer halben Stunde drosselten die Dortmunder das Tempo und ließen auch die Wolfsburger am Spiel teilnehmen. Gleich der erste nennenswerte Angriff der Niedersachsen führte zur spielentscheidenden Szene. Nach einer schönen Kombination über Diego, dem eigentlich aus dem Abseits kommenden Vieirinha und Dost war BVB-Schlussmann Weidenfeller schon geschlagenen. Schmelzer konnte aber noch auf der Linie mit seinen Beinen klären. Schiedsrichter Stark wollte jedoch irrtümlicherweise ein Handspiel des Dortmunder Linksverteidigers gesehen haben und gab nicht nur Foulelfmeter für die Gäste, sondern schickte Schmelzer auch mit glatt Rot vom Platz (35.). Den fälligen Strafstoß verwandelte Diego sicher zum 1:1 (36.). Der Spielmacher war auch am Wolfsburger Führungstreffer fünf Minuten später beteiligt. Diego spielte einen Freistoß in die Füße seines Landsmannes Naldo, und der Verteidiger knallte die Vorlage volley ins Netz. Allerdings war auch dieser Treffer zumindest umstritten. Denn der Wolfsburger Abwehrspieler Kjaer stand nicht nur im Abseits, sondern auch in der Sicht von Torwart Weidenfeller.

Danach zogen sich die Wölfe wieder zurück, wollten erst einmal in der Defensive kompakt stehen und den Vorsprung verteidigen. Jedoch war diese Taktik nur bis zur 60. Minute erfolgreich. Dann ging Kjaer zum Kopfball, der neben dem Dänen stehende Gegenspieler Lewandowski nutzte die Gelegenheit und ließ sich fallen. Schiedsrichter Stark pfiff - vielleicht auch als Konzessionsentscheidung - einen Elfmeter, den Blaszczykowski zum 2:2 verwandelte (61.). Nach dem Gegentreffer wollte aber Wolfsburg die Chance nutzen, in Überzahl drei Punkte aus Dortmund zu entführen, und ergriff wieder selbst in der Offensive die Initiative. Die Abwehr der Westfalen zeigte Auflösungserscheinungen. Ein einfacher Doppelpass genügte, um die BVB-Viererkette auszuhebeln. Doch Diego verzog frei vor dem Tor (73.). Wenige Augenblicke später machte es der dennoch überragende Brasilianer als Vorbereiter besser. Nach seinem wunderschönen Zuspiel durfte Dost alleine aufs gegnerische Tor zulaufen und schob zum 3:2 ein. Mit dem einzigen einwandfreien Treffer an diesem Nachmittag entschied der VfL-Stürmer die Partie (73.). Der Titelverteidiger schien zu müde, um eine zünftige Schlussoffensive zu initiieren. Es war überraschend, dass er nicht spielerisch, sondern mit der Brechstange zum Erfolg kommen wollte. Benaglio musste lediglich einen Reus-Freistoß über die Latte lenken (90.). Mehr kam vom Meister nicht. Immerhin gestand Referee Stark nach dem Abpfiff ein, dass der Platzverweis für Schmelzer und der Elfmeter ein Fehler war, somit kam der Linksverteidiger wenigstens um eine Sperre herum.

Senthuran Sivananda

Gefühlt war es ein ganzes Leben. Ich muss mich erstmal umstellen, dass da noch so viel Lebensstrecke zu gehen ist.

— Der Leverkusener Lars Bender nach seinem letzten Bundesligaspiel beim 1:3 in Dortmund.