Abwehrfehler brachte Bayern in die Spur

Nahm ein Geschenk dankend an: Mario Mandzukic

Mehr als eine Halbzeit lang hielt der VfB Stuttgart den FC Bayern gut in Schach. Doch dann leisteten sich die Schwaben einen entscheidenden Abwehrfehler, der in die Führung für die Münchner mündete. Nach dem ersten Treffer bekam der Herbstmeister die Partie unter Kontrolle und legte sogar einmal nach.

Wieder einmal bekamen es die Bayern mit einem Gegner zu tun, der sich tief in die eigene Hälfte stellte. Und wie schon vor einer Woche zum Rückrundenauftakt gegen das Tabellenschlusslicht Greuther Fürth (2:0) taten sich die Münchner schwer, das gegnerische Abwehrbollwerk zu durchbrechen. Die VfB-Defensive drängte den Rekordmeister immer wieder auf die Außenbahnen und damit vom Tor weg. Bezeichnenderweise entstand die erste Chance des Spitzenreiters nach einer Standardsituation. Nach der Ecke von Kroos flog Dantes Kopfball rechts am Tor vorbei (11.). Wenn die Schwaben selbst am Ball waren, versuchten sie schnell zu kontern. Und das taten sie zumindest im Ansatz gut, allerdings geriet der letzte Pass meist zu ungenau. Nach einer knappen halben Stunde schoss mal Okazaki aufs Münchner Tor. Sein Abschluss strich am linken Pfosten vorbei (27.). Danach wurden die Stuttgarter im Spiel nach vorne mutiger und störten die Bayern schon in deren Hälfte. Der Liga-Primus behalf sich im Spielaufbau oft mit langen Bällen. Nach so einer Vorlage tauchte zwar Müller alleine vor dem gegnerischen Gehäuse auf, aber er konnte den Ball nicht sauber stoppen (33.). Ansonsten entwickelten die favorisierten Gäste allerdings kaum Torgefahr. Der VfB besaß sogar die beste Chance der ersten Halbzeit, als in der 34. Minute Harniks Kopfball am Pfosten landete.

Auch nach dem Seitenwechsel hatte die Stuttgarter Defensive die Münchner Offensive im Griff, bis sich die Schwaben einen haarsträubenden Abwehrfehler erlaubten. Molinaros Rückpass landete beim gegnerischen Angreifer Mandzukic, der noch VfB-Schlussmann Ulreich umkurvte und dann ins leere Tor zur Führung des Rekordmeisters einschob (50.). Danach bekamen die Bayern das Geschehen in den Griff. Die Hausherren waren zwar bemüht, nach vorne zu spielen, jedoch holten sie zu früh die Brechstange heraus und versuchten vergeblich mit Flanken zu Tormöglichkeiten zu kommen. Lediglich vier Zeigerumdrehungen nach dem 1:0 hätten die Gäste sogar das zweite Tor bejubeln dürfen, wenn Müller einen Schritt zurückgemacht und damit bei van Buytens Vorlage hinter dem Ball gestanden hätte. Weitere vier Minuten später hätten sich die Schwaben nach einem zumindest ungestümen Zweikampfverhalten von Niedermeier gegen Kroos nicht über einen Elfmeter beschweren können. Und bei Mandzukic´ Kopfball stand dem zweiten Treffer für die Münchner Ulreich im Weg (63.). Eine gute Viertelstunde vor dem Schluss war es dann so weit. Die nominelle Sturmspitze Mandzukic flankte vom rechten Flügel in den Strafraum, wo der nominelle Rechtsaußen Müller den Ball über die Torlinie drückte (72.). Nach dem zweiten Treffer schalteten die Bajuwaren ein paar Gänge zurück. Die Gastgeber kamen noch ein paar Mal zum Abschluss, allerdings sorgten sie weder für Ergebniskosmetik noch für Schadensbegrenzung. In der 80. Minute flog Harnik nach einem Frustfoul an Ribery mit der Ampelkarte vom Platz. Spätestens mit dem Platzverweis war selbst der letzte Widerstand bei den Stuttgartern gebrochen.

Senthuran Sivananda