Bundesliga 2012/2013 - 20. Spieltag - Fr., 01.02.2013 - 20:30 Uhr
2:0
HZ - 0 : 0

Entscheidung in den Schlussminuten

Bewies Torjägerqualitäten: Nils Petersen

Bewies Torjägerqualitäten: Nils Petersen

Bewies Torjägerqualitäten: Nils Petersen

Das verletzungsgeplagte Slomka-Team hielt lange gegen druckvolle Bremer im Nord-Derby stand, musste sich aber in den Schlussminuten einem Doppelpack von Petersen beugen. Gerade als Hannover erstmals etwas Übergewicht ausübte, schlugen die mit zwei Niederlagen in die Rückrunde gestarteten Hanseaten zu und gewannen letztlich absolut verdient.

Keine zwei Minuten lief das Spiel, schon prallte die Kugel auf die Querlatte der Niedersachsen. SVW-Innenverteidiger Lukimya war per Kopfball der Pechvogel. Werder griff weiter wie aufgedreht an, und zwar mit dem ganzen Team: Ekici, Sokratis, Junuzovic, nochmal Sokratis und Elia prüften zwischen der 7. und 11. Minute Keeper Zieler nicht nur einmal. Doch 96 sortierte sich allmählich in der Defensive, kam nach einem Fehlpass von Ekici plötzlich zu einer Großchance, doch der Angreifer schoss den Ball freistehend Mielitz in die Arme (17.). Einmal rettete gegenüber Zieler nochmals gegen Petersen (22.), danach standen die Abwehrreihen lange Zeit sicher, die Passgenauigkeit in die Spitzen brach ab. Spannend vor einem Tor wurde es erst wieder kurz vor dem Halbzeitpfiff, nach einer Haggui-Kerze jagte Hunt den Ball allerdings volley knapp über die Alu-Kiste von Zieler. Zuvor musste der angeschlagene Abdellaoue bei den Gästen passen und durch Rausch ersetzt werden.

Werder kam diesmal nicht so spritzig aus der Kabine, ging den zweiten Durchgang vorsichtiger an. Längst besser sortierten Hannoveranern kam das entgegen, mussten nur einmal kurz zittern, doch Lukimya verfehlte nach zehn Minuten in Hälfte zwei Zielers Hütte. Dann neutralisierten sich die Nord-Kontrahenten von 16er zu 16er, verloren sich auf beiden Seiten an den Flügeln in Einzelaktionen, fighteten im Mittelfeld intensiv um jeden Quadratzentimeter und engten sich gegenseitig ein, fanden somit nur noch selten zu gelungenem Offensivaufbau. Erst eine Viertelstunde vor Schluss die nächsten Torchancen: Diouf scheiterte an Mielitz (75.) und Schmiedbach nickte einen Kopfball vom überall zu findenden Sokratis von der Torlinie (77.). Hannover setzte sich nach verschiedenen Einwechslungen nun plötzlich für etwas über fünf Minuten in der Bremer Hälfte fest, schien endlich selbst auch wieder nach der Entscheidung zu suchen. Doch Werder nutzte den sich leicht öffnenden Raum gleich doppelt: Zuerst dribbelte sich der verbesserte Elia am rechten Flügel an zwei 96er vorbei, passte flach auf den vorderen Torraum, wo Petersen optimal abnahm und ins rechte Toreck traf (85.). 96 lief umgehend ein zweites Mal in einen Gegenangriff. Erneut schlug Petersen per Direktabnahme vom Strafraumrand zu, vom eingewechselten Youngster Yildirim technisch hervorragend aus dem linken 16er-Bereich bedient (88.). Werder hatte sich mit einem echten Arbeitssieg gegen die von vielen Ausfällen geplagte Slomka-Truppe doch noch ansprechend durchgesetzt.

Ulrich Merk

Zweimal wollte ich gegen Deutschland nicht verlieren.

— Bremens Ukrainer Viktor Skripnik nach dem Erfolg über den FC Bayern, dem das verlorene Qualifikationsspiel gegen Deutschland vorausging