Bundesliga 2012/2013 - 20. Spieltag - So., 03.02.2013 - 17:30 Uhr
2:3
HZ - 0 : 2

Große Bundesliga-Unterhaltung

Traf erstmals in dieser Saison, dafür gleich doppelt: Stefan Reinartz

Traf erstmals in dieser Saison, dafür gleich doppelt: Stefan Reinartz

Traf erstmals in dieser Saison, dafür gleich doppelt: Stefan Reinartz

In einer spannenden, aber auch hochklassigen Partie zwischen den beiden vorrangigen FC Bayern-Verfolgern behielt der Deutsche Meister bei der Bayer-Werkself um einen Treffer die Nase vorn, weil das Klopp-Team vor dem gegnerischen Tor letztlich eine Idee effektiver war.

Dortmund hatte sich noch nicht vollständig sortiert, schon hatte Castro die Möglichkeit zum 1:0, doch sein Lupfer landete nur auf dem Tordach von Weidenfeller-Vertreter Langerak (1.). Gegenüber ging der BVB nicht ganz so fahrlässig mit seiner ersten Großchance um, die sich für Reus nach einem exzellenten Steilpass von Lewandowski ergab. Der Nationalspieler pickte die Kugel rechts am entgegen kommenden Tormann Leno vorbei ins rechte Toreck (3.). Erneut war es Castro, der für Bayer in Schussposition geriet, sich aber mit dem Standbein selbst um den Abschluss brachte (7.). Und wieder antworteten die Borussen eiskalt: Leno holte Lewandowski von den Beinen und Blaszczykowski verwandelte sicher vom Elfmeterpunkt (9.). Leverkusen fand nun nicht mehr so schnell ins Spiel zurück, die Dortmunder beherrschten ihren immerhin kampfstarken Gegner, ließen den Ball aber auch geschickt durch die eigenen Reihen laufen und nahmen immer öfter das Tempo heraus. Einzig der rührige Kießling machte der BVB-Hintermannschaft ab und an Ärger (14., 25.), ansonsten brannte aber über weite Strecken vor der Pause nichts mehr an. Dabei wirkte der amtierende Meister bei seinen Gegenzügen immer gefährlich, kam aber vor der Pause auch nicht mehr zu einem brisanten Abschluss. Nach einem Schürrle-Knaller (44., knapp drüber) ging es in die Halbzeit.

Mehr Schwung kam zum zweiten Durchgang bei Bayer mit dem eingewechselten Sam ins Spiel, der Langerak sogleich zu einer tollen Parade zwang (47.). Diese Aktion war der Auftakt zu einem Sturmlauf der Werkself, der in seiner Vehemenz die Dortmunder dann doch überraschte. Aggressives Forechecking, Tempofußball und viele Schussversuche folgten, während die Borussen zeitweise nur noch reagieren konnten. Langerak glänzte einmal mehr gegen Kießlings Kopfball, den Schürrle-Nachschuss wehrte Hummels auf der Torlinie mit der Brust ab (51.). Eine Minute später schoss Schürrle nur Zentimeter am BVB-Kasten vorbei. Kurz darauf überschlugen sich die Ereignisse: Zuerst hob Kießling den Ball am Torraum vor die Füße von Reinartz, der zum 1:2 abstaubte (58.). Das 2:2 gelang demselben Spieler nur vier Minuten später per Kopfball. Boenisch hatte als Letzter vorbereitet (62.). Doch die Gefährlichkeit Dortmunds zeigte sich nur eine Minute darauf: Götze scheiterte allein gegen Leno, doch Lewandowski zirkelte den Abpraller ins leere Tor zum 3:2 für die Gäste (63.). Bayer war allerdings sofort wieder da, machte Dampf wie zuvor, Lars Bender scheiterte jedoch beim nächsten Versuch (66.). Durchbrechend holte Lewandowski in der 70. Minute plötzlich einen zweiten Elfer für die Klopp-Elf heraus, der ansonsten starke Boenisch hatte den Polen unnötig niedergestreckt. Diesmal blieb Leno gegen Blaszczykowski im Elferduell allerdings der Sieger. Die Schlussminuten gehörten wieder der Werkself, die zwar aus jeder Lage abfeuerte, aber auch viele gute Ansätze zu hektisch anging und im Abschluss an dem vorzüglichen Langerak sowie den mächtig arbeitenden Mannen um Hummels und Santana im Abwehrzentrum nicht mehr vorbei kam. Immerhin sahen die Zuschauer eines der besten Spiele dieser Saison, das die Borussen nur hauchdünn für sich entschieden.

Ulrich Merk

Tor ist, wenn der Schiedsrichter pfeift!

— Manfred ,,Manni" Burgsmüller (1949 - 2019) zu FCK-Torhüter Gerry Ehrmann, dem er den Ball aus der Hand gerempelt hatte.