Bundesliga 2012/2013 - 4. Spieltag - So., 23.09.2012 - 15:30 Uhr
1:1
HZ - 1 : 1

Bayer belohnte sich nicht

Überzeugte als einziger Gladbacher: Marc-André ter Stegen

Überzeugte als einziger Gladbacher: Marc-André ter Stegen

Überzeugte als einziger Gladbacher: Marc-André ter Stegen

Die Europapokalteilnehmer aus Leverkusen und Mönchengladbach konnten mit ihren Saisonstarts nicht zufrieden sein. Nach dem Unentschieden im direkten Duell lagen die Gladbacher weiterhin einen Punkt vor den Werkskickern. Aber Bayer konnte nach der Vorstellung hoffnungsfroher in die Zukunft blicken als die Borussia.

Schon nach drei Minuten wurden die Leverkusener kalt erwischt. Arango spielte mit einem 40-Meter-Pass den Ball in den Lauf von Herrmann. Der Flügelflitzer lief auf das gegnerische Tor zu und schlenzte die Kugel an B04-Keeper Leno vorbei ins Netz. Mit der Führung im Rücken wollten die Gladbacher auf die Erfolgstaktik der Vorsaison zurückgreifen - hinten kompakt stehen und nach vorne kontern. Doch die Borussen standen weder hinten sicher, noch konterten sie. Die Werkskicker brauchten ein paar Minuten, um den überraschenden Rückstand zu verdauen, aber als sie sich wieder gefangen hatten, dauerte es nicht lange, bis der Ausgleichstreffer fiel. Die Gladbacher Abwehrspieler ließen Kadlec auf halblinks ungedeckt. Reinartz passte zum Tschechen, und der knallte den Ball ins lange Eck (12.). Es sollte nicht das letzte Mal im Spiel bleiben, dass Leverkusens weit aufgerückte Außenverteidiger Gladbachs Abwehr vor Probleme stellten. Während die behäbigen Angriffsbemühungen der Niederrheiner meist schon im Mittelfeld gestoppt wurden, spielte Bayer temporeich sowie druckvoll nach vorne und kam zu Torchancen en masse. Nach einer Ecke musste Daems bei den Kopfbällen von Kießling und Schürrle auf der Linie klären (27.). Auch aus dem Spiel heraus wurden die Werkskicker gefährlich. Ter Stegen musste Kießlings Schuss ins Toraus lenken (39.). Und Schürrle brachte die Kugel nicht nur am gegnerischen Schlussmann, sondern auch am Tor vorbei (41.).

Nach der Pause steigerten sich die Gladbacher nur unwesentlich. Im Angriff ließen sie den Ball „unfallfrei“ über mehrere Stationen laufen, allerdings landete der Pass in den gegnerischen Strafraum fast immer bei einem Leverkusener Verteidiger. In der Defensive hielten die Gäste vom Niederrhein zumindest in den Zweikämpfen nun deutlich energischer dagegen. Aber wenn die Leverkusener das Spiel schnell machten oder den Ball in den gegnerischen Strafraum hereinbrachten, dann wankte die Gladbacher Hintermannschaft. Nach einer knappen Stunde hätten sich die Mönchengladbacher über einen Strafstoß für Bayer nicht beschweren können. Nachdem ter Stegen Kießlings Schuss nur nach vorne abwehren konnte, stoppte Brouwers den nachsetzenden Lars Bender grenzwertig. Der durchaus mögliche Elfmeterpfiff blieb jedoch aus (56.). Die Gastgeber wollten den Sieg erzwingen und suchten früher den Abschluss. Bei den Distanzversuchen von Bender (64.) und Schürrle (68.) war ter Stegen auf dem Posten. Zwanzig Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit schien das Anrennen der Pharmastädter belohnt zu werden. Brouwers hatte im Zweikampf gegen den eingewechselten Sam den Ball unnötigerweise mit dem Ellbogen gespielt, und der Schiedsrichter pfiff einen Handelfmeter. Schürrle trat zum Strafstoß an und knallte den Ball - an den linken Innenpfosten. Der verschossene Elfmeter hatte Auswirkungen auf das Spiel. Das von Leverkusen hochgehaltene Tempo war raus aus der Partie. Gladbach kam durch den eingewechselten Hanke zweimal sogar zum Abschluss (70., 77.), jedoch nicht zum Siegtreffer. Der wäre des Guten auch zu viel gewesen. Schon das Unentschieden war des Guten zu viel. Leverkusen versuchte auch in der Schlussphase noch alles. Doch der Siegtreffer wollte nicht mehr fallen.

Senthuran Sivananda

Wir müssen alles daran setzen, den Mist, den wir verbockt haben, wieder gerade zu rücken.

— Horst Hrubesch über Ziele als HSV-Interimstrainer