Bundesliga 2012/2013 - 8. Spieltag - Sa., 20.10.2012 - 15:30 Uhr
0:5
HZ - 0 : 2

Schützenfest statt Abwehrschlacht

Bereitete drei der fünf Treffer vor: Franck Ribery

Bereitete drei der fünf Treffer vor: Franck Ribery

Bereitete drei der fünf Treffer vor: Franck Ribery

Die Bayern-Mannschaft der Saison 2012/13 schrieb jetzt schon Ligageschichte und stellte mit dem achten Sieg im achten Spiel einen neuen Startrekord auf. Ein Auswärtserfolg beim Aufsteiger Fortuna Düsseldorf war zu erwarten gewesen, aber nicht unbedingt in der Höhe. Denn es trafen die beiden besten Defensiven der Liga aufeinander.

Ein Fortuna-Fan hielt ein Plakat mit der Aufschrift „4:4“ hoch. Die sieben Münchner Nationalspieler, die unter der Woche mit der DFB-Elf gegen Schweden einen Vier-Tore-Vorsprung verspielt hatten und sich am Ende mit einem 4:4-Unentschieden begnügen mussten, standen auch in der Bayern-Startelf gegen Düsseldorf. Die Münchner führten in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt ebenfalls zwischenzeitlich mit 4:0, aber zu diesem Zeitpunkt lief schon die 86. Minute, und der Erfolg des Rekordmeisters beim Aufsteiger war genauso ungefährdet wie in den 85 Zeigerumdrehungen zuvor. Die Düsseldorfer agierten, wie zu erwarten war. Sie standen tief in der eigenen Hälfte und begannen, den Gegner erst 30 Meter vor dem eigenen Tor anzugreifen. Doch die Bayern fanden Mittel und Wege, um den Fortuna-Abwehrriegel zu knacken. Viel lief über Ribery und dessen linken Flügel. Von dieser Seite kam auch die Kroos-Flanke, die Juanan fast ins eigene Tor abgefälscht hätte. Fortuna-Schlussmann Giefer musste die verunglückte Abwehraktion seines Vordermanns über die Latte lenken (10.). Auch die Münchner Führung nach einer knappen halben Stunde entstand über den linken Flügel. Ribery passte von links in die Mitte, wo Mandzukic gleich drei Gegenspielern entwischte und den Ball über die Torlinie drückte (28.). Und als Luiz Gustavo acht Minuten später das 2:0 für den Rekordmeister erzielte, war die Vorlage ebenfalls von der linken Seite gekommen. Nach Kroos‘ Freistoßflanke und Müllers anschließenden Kopfball war zwar Giefer zur Stelle, aber die Parade des Düsseldorfer Schlussmannes landete erst am Bein von Luiz Gustavo, von dort am Hinterkopf des Torwarts und dann im Tor.

Zur zweiten Halbzeit wechselte Fortuna-Trainer Meier Bellinghausen und Voronin ein, und seine Mannschaft trat zunächst in der Offensive auch deutlich mutiger auf als vor der Pause. Kruse ließ FCB-Linksverteidiger Badstuber auf dem rechten Flügel alt aussehen, und nach seiner Flanke musste Bayern-Schlussmann Neuer zum ersten Mal im Spiel eingreifen und die Kugel abwehren (50.). Es blieb jedoch lediglich ein Strohfeuer des Aufsteigers im Angriff. Nur fünf Minuten später gelang den Münchnern der dritte Treffer. Ribery tauchte mal auf der rechten Seite auf, spielte erst einen Doppelpass mit Lahm und legte dann zurück zu Müller. Der Torschützenkönig der vergangenen Weltmeisterschaft knallte den Ball unter die Latte. Danach taten die Gäste bis kurz vor dem Schlusspfiff nur noch das Nötigste, allerdings hatten sie weiterhin das Geschehen unter ihrer festen Kontrolle. Eine Tempoverschärfung reichte jedoch für zwei weitere Treffer. Der kurz zuvor eingewechselte und wieder genesene Alaba passte von links in den Strafraum, wo Müller gegen zwei Fortuna-Verteidiger zum Abschluss kam und zum 4:0 traf (86.). Auch am 5:0-Endstand wenige Augenblicke später war ein Einwechselspieler beteiligt: Ribery steckte zum „Joker“ Rafinha durch, und der Brasilianer schob an Giefer vorbei ein (87.).

Senthuran Sivananda

Ich hoffe, dass Rudi Völler den Job noch länger macht und nicht Erich Ribbeck zurückkommt.

— Nationalspieler Christian Wörns über Rudi Völlers Wut-Ausbruch im September 2003 auf Island.