Bundesliga 2012/2013 - 8. Spieltag - Fr., 19.10.2012 - 20:30 Uhr
3:3
HZ - 1 : 1

Unterhaltsamer 3:3-Schlagabtausch

Konnte Vollands starke Vorarbeit zweimal verwerten: Joselu

Konnte Vollands starke Vorarbeit zweimal verwerten: Joselu

Konnte Vollands starke Vorarbeit zweimal verwerten: Joselu

Drei Mal legte Hoffenheim einen Treffer vor und jedes Mal zog Greuther Fürth nach. In der Schlussphase des wechselvollen Spiels lösten sich die Höhepunkte im Minutentakt ab. Die Punkteteilung war dem dramatischen Geschehen angemessen.

Im 15000sten Jubiläumsspiel der Bundesliga kehrte Hoffenheims Kapitän Tim Wiese nach überstandenen Adduktorenproblemen zurück ins Tor der Kraichgauer. In der ersten kritischen Situation des Spiels, als Edu nach Sararers Durchstecken am Sechzehner völlig frei war, brauchte der TSG-Keeper nicht einzugreifen, weil Edus Schuss das Tor verfehlte (5.). Nur wenig später kam Sararer frei zum Schuss, den Wiese jedoch ohne Mühe aufnehmen konnte. Zwei Chancen des Aufsteigers waren leichtfertig vergeben. Hoffenheim hingegen nutzte seine erste Möglichkeit: Nach Rudys Freistoßflanke konnte Firmino unbedrängt zur 1:0-Führung einköpfen (8.). Der Treffer gab den Gastgebern Sicherheit. Eine gute Einzelaktion Usamis, der Gästetorwart Grün mit einem scharfen, aber letztlich zu unplatzierten Schuss prüfte, blieb jedoch die einzige zwingende Situation (21.). Somit konnte Fürth sich zurück ins Spiel kämpfen. Mit großem läuferischen Einsatz gestalteten die Gäste die Partie wieder offen und kamen nicht unverdient zum Ausgleich. Pribs satten Schuss aus 16 Metern konnte Wiese noch nach rechts wegfausten. Dort war jedoch weit und breit kein Mitspieler, sondern lediglich Stieber, der das Leder aus vollem Lauf ins Tor knallte (39.). Dieser Treffer war auf schlechtes Hoffenheimer Abwehrverhalten zurückzuführen, Wiese beim Nachschuss machtlos. Fürth machte es besser als Hoffenheim, suchte konsequenter den Weg in die Spitze. Eine weitere Möglichkeit eröffnete sich Sararer, der nach guter Ballbehandlung seinen Schuss jedoch genau auf Wiese platzierte (44.).

Mit einem von Beck zu lasch ausgeführten Torschuss (51., Grün hielt problemlos) begann die zweite Hälfte richtig Fahrt aufzunehmen. Greuther Fürth agierte erstaunlich selbstbewusst und hatte zunächst sogar leichte Feldvorteile. Ein Fauxpas von Grün, der bei einem Abschlag auf der Sechzehnerlinie wegrutschte und den Ball deshalb unglücklich zum Gegner brachte, rächte sich nicht. Er war schnell genug wieder auf den Beinen, um Vollands 30-Meter-Schuss zu parieren (64.). Chancenlos war Fürths Keeper allerdings kurz darauf, als Joselu, von Vollands kämpferischer Vorarbeit profitierend, Hoffenheim erneut in Führung brachte (67.). Nun wurden die Kraichgauer, für die mit Grifo der zweite Bundesligadebütant ins Spiel kam (70./Streker debütierte seit Anpfiff), klar überlegen. Ein weiterer Treffer der Gastgeber lag in der Luft und fast hätte Grifo in der 77. Minute seinen Einsatz krönen können, doch Grün lenkte einen Direktschuss des Youngsters gegen den Querbalken. Von den Gästen kam in dieser Phase so gut wie nichts - aber dann beschleunigte die Partie in irrwitziger Weise. Wie aus dem Nichts tauchten die Grünweißen auf einmal am Hoffenheimer 16er auf. Prib wurde bei seinem Lauf, parallel zur Torlinie nicht gestört und haute mit Effet einen Linksschuss raus, bei dem es für den sich lang streckenden Wiese nichts zu halten gab (84.). Beim Aufsteiger wurde der Ausgleich bejubelt und der lange Sobiech eingewechselt, um den Punkt zu sichern (88.). Hoffenheim wollte sich indes nicht mit einem Remis zufrieden geben. Wieder ging vom starken Volland eine Initialzündung aus, der den Ball erneut auf Joselu durchsteckte. Den ersten Schuss des Spaniers konnte SpVgg-Keeper Grün noch stoppen, im Nachsetzen drückte Joselu die Pille jedoch zum 3:2 über die Linie (89.). Ein gesichertes Happy-end der Gastgeber war greifbar, als Schipplock in der Nachspielzeit zum Abschluss kam - aber Grün parierte. Und dann bäumte sich Greuther Fürth nochmals auf. Die angezeigte zweiminütige Nachspielzeit war um, als der gut leitende Schiedsrichter Siebert einen letzten Eckstoß der Gäste freigab. Stieber brachte das Leder in den Strafraum und Sobiech die Kugel per Kopf ins Netz. 3:3 nach einem nicht hochklassigen, aber sehr unterhaltsamen Spiel.

André Schulin

Ich weiß es nicht. Ich bin doch nicht der Jesus Christus!

— Trainer Julian Nagelsmann auf die Frage, ob die Leistung von RB Leipzig gegen Hertha BSC in der Champions League bei Manchester United reichen wird-