Bundesliga 2012/2013 - 9. Spieltag - So., 28.10.2012 - 17:30 Uhr
1:2
HZ - 0 : 1

Leverkusen schrieb Geschichte

Setzte Bayern richtig unter Druck mit seinem Tor: Stefan Kießling

Setzte Bayern richtig unter Druck mit seinem Tor: Stefan Kießling

Setzte Bayern richtig unter Druck mit seinem Tor: Stefan Kießling

Bayer Leverkusen fügte Bayern München in der Bundesliga die erste Saisonniederlage nach acht Siegen zu. Für die Werkself war es zudem der erste Auswärtssieg in München seit dem Jahre 1989. Ohne den verletzten Ribery fehlte der bayrischen Offensive die entscheidende Portion Durchschlagskraft.

Auch wenn die Münchner diesmal auf ihren absoluten Leistungsträger Ribery (Muskelverhärtung) verzichten mussten, schien das Heimspiel gegen Leverkusen zunächst seinen gewohnten Gang zu nehmen. Schon nach zwei Minuten besaß der Rekordmeister die erste Chance. Nach einer Müller-Flanke von rechts bugsierte Schweinsteiger den Ball mit der Hacke knapp am Tor vorbei. Nach einer Badstuber-Flanke von links scheiterte dann Mandzukic mit seinem Kopfball an Bayer-Torwart Leno (13.). Die Leverkusener standen in den ersten Minuten noch zu tief in der eigenen Hälfte. Doch nachdem Bayer die Abwehr- und die Mittelfeldreihe etwas weiter nach vorne verschoben hatte, taten sich die Münchner in der Offensive schwer, Durchschlagskraft zu entwickeln. Zudem fehlten dem Angriffsspiel der Bajuwaren das Tempo und die Überraschungsmomente. In der 35. Minute kamen die Bayern mal in den gegnerischen Strafraum, doch Kroos´ Lupfer wurde von Leno noch mit den Fingerspitzen abgelenkt. Fünf Zeigerumdrehungen später zwang Schweinsteiger mit einem Distanzversuch den Leverkusener Schlussmann zu einer weiteren Parade. Auch wenn die Gäste ihre Defensive nicht zu sehr entblößen wollten und meist nur mit drei Mann (Castro, Kießling und Schürrle) angriffen, brachten sie den Ball im ersten Spielabschnitt gleich zweimal im gegnerischen Gehäuse unter. In der 28. Minute hatten die Bayern noch Glück, dass Kießlings Kopfballtreffer die Anerkennung verwehrt geblieben war. Dante war zuvor auf dem Boden ausgerutscht. Weil jedoch Wollscheid den Arm auf seinen Münchner Verteidigerkollegen gelegt hatte, entschied der Schiedsrichter auf Stürmerfoul (28.). Kurz vor dem Halbzeitpfiff nutzten die Gäste aus dem Rheinland eine Kontergelegenheit zur Führung. Nach Schürrles Querpass missglückte Lahm der Abwehrversuch, stattdessen schoss er Kießling an, von dessen Schienbein flog die Kugel ins Tor (42.).

Der nach der Pause eingewechselte Shaqiri war gleich an der ersten Bayern-Chance in der zweiten Halbzeit beteiligt. Über Alaba, der vor der Pause etwas überraschend im linken Mittelfeld agiert hatte und nun die linke Verteidigungsseite beackern durfte, und den Schweizer kam Kroos an den Ball, dessen Schuss wurde von Wollscheid ins Toraus abgelenkt (49.). Fünf Minuten später musste Leno einen Distanzversuch von Boateng um den Pfosten drehen. Die Werkskicker standen nun tiefer als in der ersten Halbzeit. Die Bayern rannten gegen das Leverkusener Abwehrbollwerk ungestüm an, kamen allerdings gemessen an ihrer Feldüberlegenheit zu selten zum Abschluss. Trainer Heynckes reagierte, wechselte erst Robben (59.) sowie dann Pizarro (74.) ein und stellte auf ein 4-4-2-System um. Wenige Sekunden nach der Einwechslung des Peruaners wäre Bayer fast die Vorentscheidung gelungen. Doch Schürrle übersah den besser postierten Castro und suchte selbst vergeblich den Abschluss (76.). Stattdessen machte sich die Umstellung des Systems für die Gastgeber erst einmal bezahlt. Pizarro tanzte auf links Wollscheid aus, und nach seiner Flanke köpfte Sturmpartner Mandzukic die Kugel in die Maschen (77.). Eine weitere Koproduktion der beiden Münchner Angreifer hätte fast zu einem weiteren Treffer geführt. Pizarros Schuss prallte von Mandzukic‘ Schienbein an den Pfosten (79.). Die Gastgeber drängten zwar mit aller Macht auf den Siegtreffer, aber die Leverkusener wirkten bei ihren seltenen Entlastungsangriffen spritziger. Trotzdem kam die erneute Führung der Rheinländer glücklich zustande. Nach einer Flanke von Castro köpfte der eingewechselte Sam Boateng an, und vom Schädel des Münchners Verteidigers landete der Ball im Tor (86.). Danach holte der Rekordmeister die Brechstange heraus. Die einzige nennenswerte Chance zum erneuten Ausgleich hatten die Hausherren in der letzten Sekunde der dreiminütigen Nachspielzeit. Der mit nach vorne gestürmte Torwart Neuer behauptete die Kugel, Boateng schlug eine Flanke auf Pizarro, und der Kopfball des Peruaners landete auf der Oberkante der Latte.

Senthuran Sivananda

Im Bus ist Luca Pfeiffer der Howard Carpendale der Mannschaft.

— Darmstadt-Coach Torsten Lieberknecht über Stimmungsmacher Luca Pfeiffer.