Bundesliga 2012/2013 - 9. Spieltag - So., 28.10.2012 - 15:30 Uhr
2:1
HZ - 1 : 0

Eintracht nicht mehr Bayern-Verfolger Nummer eins

Schoss das entscheidende Tor: Vedad Ibisevic

Schoss das entscheidende Tor: Vedad Ibisevic

Schoss das entscheidende Tor: Vedad Ibisevic

Eintracht Frankfurt verlor nicht nur das Spiel beim VfB Stuttgart, sondern auch seine Rolle als Bayern-Verfolger Nummer eins. In einer abwechslungsreichen zweiten Halbzeit gelang den Schwaben erst kurz vor dem Schluss der Siegtreffer.

Die Eintracht wurde gleich doppelt kalt erwischt. Erst fiel Kapitän Schwegler während des Aufwärmens mit muskulären Beschwerden aus. Für ihn rutschte kurzfristig Lanig neu in die Mannschaft. Dann verlängerte der Frankfurter Innenverteidiger Anderson eine Flanke von Traore ungewollt zum unbewachten Gentner. Und der Stuttgarter Mittelfeldspieler traf durch die Beine des Frankfurter Schlussmannes Trapp zum 1:0 für den VfB (6.). Nach der frühen Führung zogen sich die Schwaben zurück und ließen die Hessen kommen. Der Aufsteiger war zwar sichtlich bemüht, postwendend für den Ausgleich zu sorgen. Doch mit bissiger Zweikampfführung und guter Ordnung zogen die Gastgeber den Frankfurtern den Zahn. Jedenfalls kamen die Gäste in der ersten Halbzeit nur selten so frei zum Abschluss wie in der 11. Minute, als nach einem langen Ball die Stuttgarter Abseitsfalle nicht zuschnappte, Occean aber keinen Druck hinter seinen Kopfball bekam. Nach einer Viertelstunde nahm die Eintracht das Tempo jedoch wieder raus. Sie schien auf der Suche nach der zündenden Idee, um in den Stuttgarter Strafraum zu gelangen. Die noch torgefährlichste Szene im ersten Spielabschnitt auf Seiten der Adlerträger war bezeichnenderweise einer Standardsituation zu verdanken. Nach einer Ecke blockte Molinaro Oczipkas Schuss mit den Armen ab - zwar unabsichtlich, aber es ließ sich streiten, ob es eine natürliche oder eine unnatürliche Handbewegung war. Der Schiedsrichter entschied zumindest auf keinen Elfmeter (35.). Die Schwaben durften im eigenen Stadion kontern, aber spielten diese schnellen Angriffe nicht gut genug aus. Einige dieser Tempogegenstöße entstanden nach Ballverlusten von Rode. Der Shootingstar musste nach dem Ausfall von Schwegler diesmal die defensive Rolle in der Doppelsechs übernehmen und kam damit nicht so gut zurecht.

Fast hätte die zweite Halbzeit so begonnen wie die erste - und zwar mit einem frühen Treffer für den VfB. Nach nur 30 gespielten Sekunden kombinierten sich die Schwaben über die rechte Seite in den Frankfurter Strafraum, und dann klatschte Harniks Schuss an den linken Pfosten. Die Hausherren drängten zu Beginn des zweiten Spielabschnitts auf die Vorentscheidung. Die Torraumszenen häuften sich nun. Auch die Eintracht profitierte von den angriffslustigen Stuttgartern und tauchte nun deutlich öfter vor dem gegnerischen Gehäuse auf als vor der Pause. Aigner fasste sich aus knapp 30 Metern ein Herz. Den Distanzversuch des Frankfurters musste VfB-Keeper Ulreich über den Querbalken lenken (57.). Nach einer Stunde versuchte Jung, der nach der Auswechslung Lanigs ins defensive Mittelfeld neben Rode rückte, einen Volleyschuss, den Ulreich sicher hielt (60.). Auf der Gegenseite schoss Tasci nach einer Ecke den Ball aufs Tor, aber Trapp kam noch mit einer Hand an den Schuss (61.). Der VfB musste dieser vergebenen Chance zur Vorentscheidung zunächst hinterhertrauern. Denn nur sechs Minuten später gelang den Hessen der Ausgleich. Aigner spielte die Kugel auf halblinks zu Meier, der fackelte nicht lange, sondern zirkelte den Ball von der Strafraumgrenze ins lange Eck. Die Schwaben zeigten sich vom Gegentreffer allerdings unbeeindruckt und drängten wütend auf die erneute Führung. Ibisevic´ erstem Kopfballtreffer in dieser Partie blieb die Anerkennung verwehrt, weil er zuvor im Abseits gestanden hatte (82.). Als der bosnische Stürmer zwei Minuten später eine Harnik-Flanke in die Maschen köpfte, zählte jedoch das Tor. Kurz vor dem Abpfiff hatten die Schwaben noch einmal Glück. Denn Matmours vermeintlicher Ausgleichstreffer zählte zu Unrecht nicht, weil der Linienrichter Vorlagengeber Occean irrtümlich im Abseits gesehen hatte (89.). In der Nachspielzeit scheiterte der Algerier zudem mit einem Kopfball an Ulreich.

Senthuran Sivananda

Als ich Paulo Sergio zuletzt bei Eurosport gesehen habe, dachte ich mir auch nur: Da ist einer maskiert.

— Reiner Calmund über den Ex-Leverkusener Paulo Sergio