Bayern verlor zwei Punkte

In Höchstform: Bernd Leno

Der FC Bayern konnte die Steilvorlage von Dortmunds Niederlage in Gladbach zwar zum Sprung an die Tabellenspitze nutzten, kam in Leverkusen trotz unübersehbarer Dominanz nur zu einer 1:1-Punkteteilung. Bayers Schlussmann präsentierte sich in Topform.

Auch Bayern-Coach Pep Guardiola gratulierte persönlich Bernd Leno nach dem Spiel. Zweifellos hatte Leverkusens Schlussmann den größten Beitrag dazu geleistet, Bayer einen Punkt zu retten. Ein erstes Eingreifen Lenos war in der 12. Minute erforderlich, gegen einen Schuss Riberys. Zuvor hatten die von Beginn an drückenden Münchner allerdings schon zwei gute Chancen durch Kroos und Müller ausgelassen. Die Überlegenheit der Gäste zahlte sich in der 29. Minute aus, als Ribery sich halblinks nicht vom Ball trennen ließ. Mit Übersicht schob er das Leder dann in die Zentrale zu Kroos, der unverständlich viel Platz hatte. Aus zwölf Metern war es für den exzellenten Techniker freistehend überhaupt kein Problem, die 1:0-Führung zu markieren. Der Spielverlauf gab Anlass zur Annahme, dass der FCB nun auf die Siegerstraße einbiegen würde. Knapp zwei Minuten später war der Vorteil jedoch dahin. Leverkusen war über rechts durch Bender durchgebrochen, dessen Flanke Neuer zur Seite wegfaustete. Boenisch kam an den Ball, schoss - und Neuer parierte. Der Abpraller fiel jedoch Sam vor die Füße, der zum überraschenden 1:1-Ausgleich einschob (31.). Müller (35., Kopfball drüber) und Shaqiri (40., Leno parierte) verpassten gute Bayern-Möglichkeiten vor der Pause.

Fortsetzung des Einbahnstraßenfußballs: Unterstützt von Donati (54., rettete gegen Ribery auf der Linie) und Boenisch (65., gegen Müllers Kopfball) klärte Leno alle Schuss- und Kopfballversuche der Gäste, die auf sein Tor kamen. Und das waren neben den knapp am Gehäuse vorbei rauschenden Bällen nicht wenige. "Solche Spiele sind mir lieber, als wenn ich nichts draufkriege", grinste Bayers Torwart anschließend. Auch die eingewechselten Mandzukic (ohne echte Torchance), Robben und Götze - der in der Nachspielzeit aus kurzer Distanz an Leno scheiterte - konnten die klare Dominanz der Bayern nicht in einen Sieg umwandeln. "Manchmal ist das so im Fußball. Vielleicht spielen wir gegen Mainz schlecht und gewinnen", blieb Pep Guardiola nur ein Schulterzucken.

André Schulin