Bundesliga 2013/2014 - 9. Spieltag - Sa., 19.10.2013 - 15:30 Uhr
4:1
HZ - 0 : 1

Mit Götze kam der Umschwung

Initiator der Wende: Mario Götze

Initiator der Wende: Mario Götze

Initiator der Wende: Mario Götze

45 Minuten lang erfüllte das Mainzer Abwehrsystem seinen Auftrag, Parkers Treffer sorgte sogar für die Gästeführung. Götzes Einwechslung verlieh Bayerns Dominanz dann die entscheidende Schärfe, der 4:1-Erfolg fiel allerdings ein wenig hoch aus.

Thomas Tuchel griff zu einer für den FSV ungewöhnlichen Maßnahme, um dem Münchner Powerfußball zu begegnen. Eine Fünferabwehrkette, im Verbund mit einer eng davor postierten Viererkette, verengte den Raum drastisch. Parker sollte als alleinige Spitze für entlastende Gegenstöße sorgen. Der Plan ging vollends auf: Die Münchner, ohne Ribery, fanden überhaupt keine Lücken und mussten sich, wie im Falle Robbens (36., rechts vorbei) schon in Distanzschüssen versuchen, um das Leder in Richtung 05er-Kasten zu schießen. Ein Kopfball Lahms nach einem Eckstoß (43., links vorbei) markierte die zweite Bayern-Möglichkeit dieser ersten Halbzeit - Wetklo, für den angeschlagenen Heinz Müller, hatte im Gästetor keine kritische Situation zu klären. Neuer auf der Gegenseite auch nicht - bis auf eine Szene kurz vor dem Pausenpfiff. Nach Baumgartlingers Pass verpatzte Boateng die Chance, den Ball zu stoppen und plötzlich tauchte Parker frei vor dem Bayern-Keeper auf. Abezockt umkurvte die Mainzer Sturmspitze den Schlussmann und schob zur 1:0-Führung ein (44.). Neuer traf keine Schuld.

Götze ersetzte Rafinha und wie ausgewechselt stellte sich plötzlich das Angriffsspiel der Bayern dar. Mandzukic verpasste die erste Chance nach Wiederanpfiff (47., Kopfball links vorbei), doch als Götze einen präzisen Pass auf Robben spielte, traf dieser halbrechts im FSV-Sechzehner zum 1:1-Ausgleich (50.). Ein klasse Angriff - über Lahm, Götze und Robben kam das Leder zu Müller, der aus acht Metern traf (52.) - wendete die Partie innerhalb kürzester Zeit. Götzes Vorarbeit aus der 69. Minute ermöglichte dann Mandzukic, aus fast identischer Position wie zuvor Müller, auf 3:1 zu erhöhen. Eine etwas harsche Elfmeterentscheidung - Noveski hatte Schweinsteiger touchiert - wurde schließlich durch Müllers sichere Strafstoß-Ausführung zum 4:1-Endstand genutzt (82.). In dieser Szene gab sich Robben, der den Elfer treten wollte, aber auf Guardiolas Anweisung an Müller abgeben musste, kurzzeitig verärgert. Ärgerlich war für die Mainzer aber diese deutliche Abfuhr. Bayerns Sieg ging nach dem Umschwung in Ordnung, doch hatten die Gäste durch Nicolai Müller (65.) und Choupo-Moting (66./67.) ebenfalls hochkarätige Möglichkeiten, die nur knapp vergeben, bzw. von Neuer stark pariert wurden.

André Schulin

E mehr Mehmet, e mehr Basler.

— Giovanni Trapattoni bei seiner legendären Pressekonferenz in München.